Meinung : Kindergeld-Betrug: Knallharte Kontrolle schützt die Familien
Meinung Düsseldorf Das „Missimo“-Projekt sollte nach dem Feldversuch in Krefeld rasch ausgerollt werden. Das hilft Fiskus und Kommunen – und letztlich den betroffenen Familien vom Balkan.
Es ist nicht dankbar, in solchen Zeiten über Kindergeld-Abzocke durch Menschen vom Balkan zu schreiben. – in Zeiten, wo für manche Menschen jeder Ausländer, der eine deutsche Sozialleistung bezieht, unter Generalverdacht steht. Umso wichtiger ist es, vehement darauf hinzuweisen, dass es hier oftmals nicht um Menschen geht, die sich vom deutschen Steuerzahler ihr schönes Leben in der Heimat finanzieren lassen. Jedenfalls nicht bei denjenigen, in dessen Namen die Kindergeldanträge gestellt werden.
Wer einmal ein sogenanntes Problemhaus in Duisburg-Marxloh oder -Hochfeld betreten hat, der weiß, dass Sozialneid hier fehl am Platze ist. Familien leben dort teils ohne fließendes Wasser oder Strom, mal werden Kabel an den Fassaden entlang und durch Treppenhäuser gelegt – Brandschutz für den Fall, dass diese Elektrik Marke Eigenbau versagt, existiert freilich nicht. Oft leben dort zahlreiche Menschen auf engstem Raum und doch können es nie so viele sein, wie die zig Namen an den Briefkästen suggerieren. Für diese Verheißung hätten die Bewohner wohl kaum ihre Heimat verlassen.
Es klingt erst einmal sonderbar, aber: Dass bei diesen Familien knallhart kontrolliert wird, ist ihr wirksamster Schutz. Wenn das Geschäft mit deren Ausnutzung ausgetrocknet ist, werden sie auch nicht mehr mit falschen Versprechen nach Deutschland und ins kalkulierte Elend gelockt. Zugleich stärkt der Kampf gegen unrechtmäßige Leistungszahlungen die gesellschaftliche Akzeptanz staatlicher Hilfe für jene, die sie wirklich verdienen.