In eigener Sache: Neue Zeiten, neue Seiten

Gibt es eigentlich auch noch normale Jahre? 2015 begann gleich in den ersten Tagen mit dem islamistischen Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo und der Ermordung von Juden in Paris. Ende Januar drohte der Ukraine-Konflikt in einen offenen Krieg umzuschlagen.

In eigener Sache: Neue Zeiten, neue Seiten
Foto: Anna Schwartz

In deutschen Städten marschierte die Pegida auf. Die unübersichtlichen Kämpfe in Syrien und im Nord-Irak griffen auf den Jemen über, im März erschütterte der Germanwings-Absturz die Welt, dann eskalierte die griechische Dauerkrise, das Flüchtlingsdrama stellt ganz Europa jetzt vor neue Herausforderungen.

Wenn die Zeitung auch in Zukunft ihrer Funktion gerecht werden will, ihren Leserinnen und Lesern in einer immer unübersichtlicheren Welt verlässliche Verständnishilfe und Orientierung zu bieten, so muss sie darauf reagieren — ohne dem Irrsinn des „immer schneller, immer schriller“ hinterherzulaufen.

Leserinnen und Leser müssen mehr denn je darauf vertrauen können, dass ihre Zeitung bestimmte Dinge nicht tut: Dass sie keine Pseudo-Information verbreitet, wenn sie eigentlich nichts weiß. Dass sie einen Mangel an Fakten nicht durch lautstarke Behauptungen ersetzt. Sondern Nachrichten nach bestem Wissen und Gewissen prüft, auf Expertenwissen basierende Erklärungen anbietet und relevante Einordnungen leistet. Und dass sie trotzdem bei aller Ernsthaftigkeit nicht so tut, als sei die ganze Welt ein einziges Jammertal.

Auf der Seite 2 wollen wir den Platz ab heute stärker nutzen, um Nachrichten besser zu erklären, faktenstark zu analysieren und durch einen zweiten Leitartikel zusätzliche Einordnung zu bieten. Dabei halten wir uns streng an unsere publizistischen Grundsätze: Wir nehmen einen Standpunkt ein, aber wir machen keine Stimmung, sondern ermöglichen es Leserinnen und Lesern, sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Auf der Seite „Leben“, die wir auch optisch aufgefrischt haben, sollen künftig Themen Platz finden, die längst zum Alltag gehören, und denen wir künftig mehr Raum geben wollen. Samstags zum Beispiel dem Schwerpunkt „Digitales Leben“. In der Lokalberichterstattung, dem eigentlichen Herz der Zeitung, wollen wir ebenfalls tiefer, besser und relevanter werden. Wir freuen uns, wenn Sie uns schreiben, wie Ihnen die neuen Seiten für neue Zeiten gefallen, was schon gut klappt und wo wir noch besser werden können!

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