G20 - der teure Fehler

Satte 72 Millionen Euro. Das ist ein hübsches Sümmchen, mit dem man jede Menge Gutes tun kann. So viel hat — nach jüngsten Berechnungen — das G20-Treffen in Hamburg im vergangenen Jahr gekostet.

Hagen Strauss.

Hagen Strauss.

Der Gipfel, von dem inhaltlich eigentlich nichts in Erinnerung geblieben ist; der Gipfel, der zu extrem gewalttätigen Krawallen und unfassbaren Verwüstungen geführt hat. War das alles 72 Millionen Euro wert?

Natürlich stehen wie so oft Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Und diejenigen, die sagen, man solle solche umstrittenen Großveranstaltungen internationaler Politik doch lieber auf einem Luxuskreuzer auf hoher See anstatt in einer Großstadt veranstalten, werden sich erneut bestätigt fühlen.

Es ist nun einmal so, dass die Zusammenkünfte der Mächtigen immer gigantischer werden, weil die Anforderungen von Mal zu Mal wachsen. In Zeiten des Terrors an die Sicherheit, an die Organisation, auch an die mediale Begleitung. Alles das hat seinen Preis. Doch Gigantomanie verbessert nicht die Ergebnisse. Das hat Hamburg gezeigt. Und die Belastung der Bürger ist seinerzeit untragbar gewesen.

Selbstverständlich müssen sich die Staats-und Regierungschefs treffen können. Sie sollen es auch, bei der Uno zum Beispiel, oder in der Abgeschiedenheit von Elmau. Dann kann es wichtige Fortschritte bei Fragen von Krieg und Frieden, von Klimaschutz oder einer gerechteren Welt geben. Bei den ganz großen Problemen also, die alle angehen. Das Gespräch miteinander ist da eindeutig besser als das Gespräch übereinander. Das sich Kennenlernen unter Beobachtung der Weltöffentlichkeit entfaltet sogar zusätzlichen Druck, sich politisch kompromissbereiter zu zeigen.

Doch die vielen Begleiterscheinungen in einer Großstadt darf man eben nicht ignorieren. Hamburg als Veranstaltungsort zu wählen, war von Anfang an ein Fehler. Jetzt zeigt sich: auch noch ein sehr teurer Fehler.

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