Meinung : Fridays for Future kann Antrieb für die Klimapolitik sein
Meinung Die Jungen fordern radikale Veränderungen, die Älteren erklären, warum das nicht so einfach ist. „Fridays for Future“ macht da keine Ausnahme. Aber jetzt ist ein neues Stadium erreicht.
Wie oft und bei wie vielen Themen ist das schon so gewesen? Die Jungen fordern radikale Veränderungen, die Älteren erklären, warum das nicht so einfach ist, dass man Dinge nicht so einseitig sehen darf und zwischen unterschiedlichen Interessen ausgleichen muss. „Fridays for Future“ macht da keine Ausnahme. Aber jetzt ist ein neues Stadium erreicht.
Es reicht mit den Lobhudeleien auf die engagierten Jugendlichen oder dem Lächerlichmachen ihres Engagements, es reicht auch mit dem Stolz der Eltern oder den Exempeln, die die Lehrmeister der Nation an den schwänzenden Schülern statuieren möchten. Mit den weltweiten Demonstrationen zwei Tage vor der Europawahl hat die ungestüme Klimabewegung die Schnittstelle erreicht, auf die es wirklich ankommt: die gewählten Politiker in den Parlamenten.
Dort, und nicht auf der Straße, in Talkshows oder auf Youtube-Kanälen, werden die Entscheidungen getroffen. Parlamentarische Demokratie ist eine Errungenschaft und ein hohes und zu verteidigendes Gut, kein Synonym für Totalversagen. Ihre größten Stärken entfaltet sie allerdings, wenn sie nicht getrieben ist, aber sich antreiben lässt von dem, was die Menschen umtreibt, die sie vertritt.