Meinung Flughafen Chaos in Düsseldorf - Viel zu spät gehandelt

Die Arbeit der Sicherheitsleute am Flughafen ist ebenso monoton wie verantwortungsvoll. Jeder Fehler kann schlimme Konsequenzen haben. Durch den massiven Personalmangel ist der Druck auf die Security am Airport noch größer geworden.

150 Mitarbeiter konnten die chaotischen Zustände nicht mehr verantworten und reichten Überlastungsanzeigen ein.

Die Leidtragenden sind die Passagiere. Die zeigten bislang mehr oder weniger Verständnis, doch am Freitag eskalierte die Situation. Die Bundespolizei griff ein, denn bei ihr liegt die Verantwortung. „Endlich“, kommentierte der Flughafen. Endlich? Früheres Handeln aller Beteiligten hätte den Reisenden viel erspart. Über Wochen schien das offensichtlich auch für Düsseldorfs OB und Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Geisel eine Lappalie zu sein. Erst als er selbst dienstlich fliegen musste, schaltete er sich ein. Am Wochenende hat sich die Lage halbwegs entspannt. Auch weil der Flughafen eigene Mitarbeiter rekrutierte, die für ihren Noteinsatz mit 300 Euro pro Schicht entlohnt wurden.

Doch verantwortlich für die Sicherheit am Flughafen ist und bleibt die Bundespolizei, auch dann, wenn sie diese Aufgabe an einen privaten Dienstleister wie das Unternehmen Kötter auslagert. Sie plant die Personalanforderung für den Dienstleister — und das geriet ihr zum Desaster. Die Bundespolizei muss handeln, wenn es Probleme gibt und die Abfertigung nicht funktioniert.

Immerhin ist es ihr jetzt gelungen, dass auch das Kötter-Konkurrenzunternehmen Securitas mit 21 Kräften am Flughafen aushilft; eine entsprechende Kötter-Anfrage hatte Securitas zuvor wohl noch abgelehnt. Zumindest hat man mittlerweile den Eindruck, dass die Beteiligten versuchen, das ganze Planungs-chaos irgendwie geradezubiegen. Strukturiert ist das Vorgehen nicht. Aber wenigstens versucht man nicht mehr, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben. Bleibt die Frage, warum man nicht schon früher gemeinsam nach Lösungen gesucht hat.

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