Meinung Einzelhandel: Vom Angebot überzeugen

Dass Geschäfte in städtischen Zentren unter Druck stehen, ist nicht nur dem boomenden Internet-Handel geschuldet. Das war schon vor Jahrzehnten der Fall, als die ersten Verkaufstempel auf die grüne Wiese gebaut wurden.

Damals wie heute gilt: Wer es schafft, die Kunden von seinem Angebot zu überzeugen, der behält sie auch.

Die Frage nach dem Wie treibt vielen Inhabern der kleineren Geschäfte allerdings zu Recht die Sorgenfalten auf die Stirn. Keine Lösung für sie sind die vom Handelsverband geforderten flexibleren Öffnungszeiten. Wie bitte soll ein kleines Geschäft bis Mitternacht geöffnet werden? Das ist nicht finanzierbar und käme allenfalls großen Läden zugute.

Auch der Vorschlag des Handelsforschungsinstituts IFH, zum Beispiel Kinderbetreuung anzubieten, ist wenig hilfreich. Kinderbetreuung könnte aus Kostengründen nur von vielen Händlern zusammen angeboten werden. Und wie soll sie aussehen? Eine Rutsche und ein Sandkasten reichen den meisten Kindern eher nicht mehr, sich stundenlang zu beschäftigen. Ein Kinderparadies in der City ist indes schlecht vorstellbar.

Gerade in unserer Region ist die Debatte über die brenzlige Lage der Geschäfte in den Innenstädten längst entbrannt. Wieder war nicht der Internet-Handel der Grund, sondern die geplanten Outlet-Center in Wuppertal, Remscheid und Solingen. Diese Projekte riefen Kritiker auf den Plan, die den Untergang der Innenstädte beschwören.

Die Einzelhändler müssen sich wie eh und je Gedanken machen, wie sie die Zukunft meistern. Und dann sind wir wieder bei der Kombination von einem guten Angebot und einer entsprechenden fachlichen Beratung. Das kann der Internet-Handel nicht bieten.

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