Kommentar von Juliane Kinast : Zweifel an Singapur-Effekt
Meinung Strafen wirken! Zumindest könnte diesen Eindruck bekommen, wer durch Singapur wandert und auf dem Boden zertretene Zigarettenkippen, Kaugummiflatschen oder zerknülltes Papier vermisst. Mehrere tausend Singapur-Dollar Bußgeld zahlen Müllübeltäter dort, Kaugummis dürfen sogar fast gar nicht verkauft werden.
Man darf gespannt sein, ob Baden-Württemberg mit der drastischen Erhöhung seiner Strafen eine Art „Singapur-Effekt“ erzielen wird. Bei den Bußgeldern in unserer Region indes ist kaum entscheidend, ob nun zehn oder 25 oder 50 Euro für Kippenschnipper und Kaugummispucker fällig werden: Bei dem fehlenden Kontrolldruck reicht diese Bandbreite nicht aus, um Angst zu erzeugen.
Leider auch nicht, um das Bewusstsein für die Verwerflichkeit des eigenen Verhaltens zu steigern. Jeder von uns kennt sicherlich mehrere sehr umweltbewusste Menschen, die niemals Papier oder Plastik auf die Straße werfen würden – es aber bei Zigarettenfiltern oder Kaugummis tun, ohne auch nur darüber nachzudenken. Aber es machen doch alle so ...