Meinung Ein Alltag ohne Hysterie

Dienstagmittag, Rheinufer in Düsseldorf, strahlender Sonnenschein und lauter entspannte Gesichter im Spätsommerlicht — schöner kann der Weg zu einem beruflichen Termin kaum sein. Nur das bevorstehende Thema „Islamistischer Terror“ lässt die Gedanken abschweifen: Was wäre, wenn jetzt . . . ?

Meinung: Ein Alltag ohne Hysterie
Foto: Barbara Sarx

Dienstagmittag, Rheinufer in Düsseldorf, strahlender Sonnenschein und lauter entspannte Gesichter im Spätsommerlicht — schöner kann der Weg zu einem beruflichen Termin kaum sein. Nur das bevorstehende Thema „Islamistischer Terror“ lässt die Gedanken abschweifen: Was wäre, wenn jetzt . . . ?

Es ist das perfide Spiel des Terrorismus, in die Idylle einzubrechen, in unsere Rückzugsräume, in die Momente selbstvergessener Lebensfreude. Die Cafés von Paris, die Promenade von Nizza und das Festival von Ansbach erzählen davon. Und die in diesen Tagen wieder so belebten Cafés, Promenaden und Kulturveranstaltungen quer durch Nordrhein-Westfalen und Europa erzählen von gesellschaftlichen Antworten. Stehen sie für Gleichgültigkeit gegenüber den zahllosen Opfern dieses blutigen Terrorjahres? Oder sind sie nicht vielmehr Zeugnis einer erwachsenen Haltung angesichts der unkalkulierbaren Bedrohung?

Es gehörte zu den Standardsätzen dieses Sommers, dass wir uns unsere Freiheit nicht nehmen lassen dürfen. Das geht nicht ohne Narben. Der Tourismus in dieser so wunderbaren Stadt Paris ist im ersten Halbjahr 2016 deutlich zurückgegangen. Und wie beklemmend auch bei uns manche Momente des öffentlichen Lebens empfunden werden, ist letztlich eine Frage der eigenen Persönlichkeit.

Aber es gilt festzuhalten, dass es neben der aufgeladenen Debatte um die Gefahr des Terrorismus und seine populistischen Trittbrettfahrer auch zahllose Zeugnisse eines erstaunlichen gesellschaftlichen Heilungswillens gibt. Hysterie bestimmt eben nicht unseren Alltag. Und wir sollten uns auch nicht einreden lassen, dass es anders sei.

Terrorismusbekämpfung ist nicht nur Sache der Sicherheitsbehörden, sondern auch der Gesellschaft, sagt der Politikwissenschaftler Peter R. Neumann. Und die ist dabei mehrheitlich womöglich weiter, als es jüngste Wahlergebnisse vermuten lassen.

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