Kommentar zu Friedrich Merz : Drei Gründe, die gegen Merz als CDU-Vorsitzenden sprechen
Meinung Berlin Die Zurückhaltung von Friedrich Merz in den letzten Monaten war taktischer Natur, jetzt sieht der 64-Jährige seine Chance gekommen. Doch in der CDU hat er nicht nur Freunde.
Der Erste kommt klar aus der Deckung: Friedrich Merz will für den CDU-Vorsitz kandidieren und damit greift der Sauerländer auch nach der Kanzlerkandidatur der Unionsparteien.
Überraschend ist das nicht. Merz hat seine Ambitionen auch nach der gegen Annegret Kramp-Karrenbauer verlorenen Vorsitzenden-Wahl nie begraben. Seine Einlassungen, er wolle in einem Team mitspielen, waren immer nur taktisch motiviert und dem Umstand geschuldet, dass die Vorsitzende das erste Zugriffsrecht in der K-Frage gehabt hat. In Wahrheit wollte Merz immer nur eins: Kanzlerkandidat werden. Beflügelt worden ist er von der großen Zustimmung an der Basis – und sie ist auch jetzt sein Pfund.
Insofern ist es nur konsequent, dass er seine Chance gekommen sieht. Die Umstände haben sich nach dem Verzicht von AKK geändert. Deutlich wird überdies, dass der Zeitplan der Saarländerin, wichtige Personalfragen über den Sommer und dann auf dem Parteitag im Dezember zu klären, bereits Makulatur ist. Das wird nichts werden. Und Merz setzt nun die anderen potentiellen Kandidaten unter Zugzwang. Auch sie müssen sich zügig bekennen, um ihre Chancen zu wahren. Gesundheitsminister Jens Spahn hat bereits erste Andeutungen gemacht, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dürfte folgen.