Meinung : Die Teilzeit-Chance im Lehrermangel in NRW
Meinung Fast jeder zweite Grundschullehrer arbeitet in Teilzeit – das scheint doch ein weites Feld zu sein, das man bei aller diagnostizierten Not auf dem Gebiet der Lehrergewinnung vor allem in der Grundschule mal ordentlich umpflügen könnte.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Fast jeder zweite Grundschullehrer arbeitet in Teilzeit – das scheint doch ein weites Feld zu sein, das man bei aller diagnostizierten Not auf dem Gebiet der Lehrergewinnung vor allem in der Grundschule mal ordentlich umpflügen könnte. Zumal das ja alles gut ausgebildete Pädagogen sind, deren wertvolle Arbeitskraft zu einem guten Teil brach liegt und den Schulen in NRW ganz offensichtlich fehlt.
Aber natürlich ist das nicht so einfach, dass per Erlass durch den Dienstherrn die Grundschullehrerin mit halber Stelle von nun an auf volle Stundenzahl hochgestuft werden könnte – und das Problem damit gelöst wäre. Vielmehr ist die voraussetzungslose Antragstellung zur Stundenreduzierung eine Maßnahme, die erstens rechtlich jederzeit möglich ist und zweitens auf die Attraktivität einer Lehrerstelle einzahlt, die ohnehin so oft als nicht mehr sonderlich begehrenswert angesehen wird.
Trotzdem ist der Ansatz in der Not lohnenswert, weil alle kurzfristigen Maßnahmen nicht ausreichend gegensteuern können und selbst die inzwischen erhöhte Zahl der Studienplätze nur langfristig wirken kann. Zu werben unter jenen Lehrern, die keine besondere private Betreuungssituation mit dem Job vereinbaren müssen und trotzdem in Teilzeit verharren, muss bei allen Fallstricken des Beamtenrechts möglich sein.