Meinung Die richtigen Schwerpunkte beim Waldgipfel gesetzt

Meinung · Der Waldgipfel war eine gute, weil sinnvolle Sache. Wenn die Maßnahmen, die auf dem Treffen debattiert worden sind, auch umgesetzt werden, ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung.

 Hagen Strauß.

Hagen Strauß.

Foto: nn

Die Folgen des Klimawandels für den Wald sind nicht erst seit diesem Sommer sichtbar. Sie sind schon seit einigen Jahren zu beobachten. Aber vielleicht hat es der besonderen Dramatik bedurft, die sich gerade in diesem Jahr in den deutschen Wäldern gezeigt hat, dass nun alle Akteure der Waldwirtschaft aufgewacht sind. Und die Politik genauso. Der Waldgipfel war eine gute, weil sinnvolle Sache.

Wenn die Maßnahmen, die auf dem Treffen debattiert worden sind, auch umgesetzt werden, ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung. Probleme erkannt, Gefahr dann zumindest gebannt.

Auch wenn es Kritik gab, Ministerin Klöckner hat gut daran getan, möglichst viele Beteiligte in ein Boot zu holen. Dadurch ist ein weitgehend breit getragenes Konzept entstanden, in dem der Schwerpunkt richtig gesetzt ist: Es braucht klimastabile, nachhaltige Mischwälder, also einen Wald, der auch noch in zehn, 25 oder 50 Jahren den zunehmenden Wetterkapriolen standhält. Denn davon wird es mehr geben laut Bericht der internationalen Forscher des Weltklimarates. Allein die Wucht von Stürmen wird zunehmen.

Das Geld für die Aufforstung mit den richtigen und notwendigen Baumarten, die Hilfen für die Waldwirtschaft, aber auch die zusätzlichen Investitionen in Wissenschaft und Forschung für diesen Bereich sind gut angelegt. Die Erfolge werden aber nicht gleich erkennbar sein, das muss man wissen. Der Wald braucht Jahrzehnte, mitunter Generationen, um sich zu regenerieren und neu zu entwickeln.

Hinzu kommt der erhebliche Personalmangel in der Waldwirtschaft. In der Branche und bei den Forstverwaltungen wurden massiv Fachkräfte abgebaut, um Kosten zu sparen und mehr Geld zu verdienen. Das rächt sich nun – und macht den Umbau des Waldes noch schwieriger als er ohnehin schon ist.

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