Meinung Die Grünen - Raus aus der Problemzone im Osten

Meinung · Lange Zeit haben die Grünen im Osten keine Rolle gespielt. Seitdem ihre Themen jedoch in aller Munde sind und viele in der Partei die neuen Bürgerlichen sehen, macht der Erfolg auch vor der früheren Problemzone nicht halt.

 Robert Habeck (r), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, unterhält sich bei einer Wahlkampfveranstaltung für die kommende Landtagswahl in Brandenburg mit Besuchern.

Robert Habeck (r), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, unterhält sich bei einer Wahlkampfveranstaltung für die kommende Landtagswahl in Brandenburg mit Besuchern.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Grünen mischen jetzt kräftig mit in den jüngeren Bundesländern. Entsprechend selbstbewusst treten inzwischen die beiden Parteivorsitzenden Habeck und Baerbock dort auf.

Sie wollen regieren, und sie stellen dafür bereits Bedingungen. Das ist nicht weltfremd. Sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen wird es laut aktueller Umfragen gegen die Grünen wohl keine neue Regierung geben können, wenn man die AfD außen vor lassen will. Und das wollen alle. Die Grünen als Garant gegen einen Rechtsruck. So gefällt sich die Partei. Man kann aber auch sagen: Ohne die Stärke der Rechten gebe es für sie wohl nicht den Zulauf im Osten. Zur Wahrheit gehört überdies, dass grüne Politik ebenfalls polarisiert. Angefangen bei den Maßnahmen für den Klimaschutz über die Haltung pro Wolf bis hin zum beschleunigten Ausstieg aus der Kohle.

 Ein Kommentar von Stefan Vetter.

Ein Kommentar von Stefan Vetter.

Foto: k r o h n f o t o . d e

Speziell in Sachsen käme eine Kooperation mit der Union einer kleinen Revolution gleich, denn nirgendwo sonst sind sich die beiden Parteien so fremd wie im Freistaat. Weil die sächsische CDU besonders konservativ ist. Dagegen wäre Schwarz-Grün im Bund wohl eine leichte Übung.  Überheblich klingt es freilich, wenn Parteichef Habeck behauptet, eine Stimme für seine Partei zwinge die CDU zur Weltoffenheit und Liberalität. Auch die Grünen müssen am Ende Kompromisse eingehen, die wehtun, wenn tatsächlich ohne AfD regiert werden soll. Der Osten könnte dann schnell wieder zur Problemzone der Partei werden.

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