Meinung Der Unmut über die Post ist berechtigt

Meinung · Diesmal hat die Zahl der Bemängelungen bei der Post einen neuen Rekord erreicht. Das Unternehmen, das auf einer guten wirtschaftlichen Basis steht, enttäuscht viele Verbraucher ein ums andere Mal. Der Kundenunmut ist absolut berechtigt.

 Die Zahl der Beschwerden über die Post ist in diesem Jahr um mehr als ein Drittel auf rund 17.200 gestiegen. Dabei ging es laut Bundesnetzagentur vor allem um verspätete oder falsch zugestellte Briefe.

Die Zahl der Beschwerden über die Post ist in diesem Jahr um mehr als ein Drittel auf rund 17.200 gestiegen. Dabei ging es laut Bundesnetzagentur vor allem um verspätete oder falsch zugestellte Briefe.

Foto: dpa/Christian Charisius

Um die Arbeitsbedingungen der Paketzusteller ist es wahrlich nicht gut bestellt. Auch die langen Schlangen vor vielen Postfilialen sprechen nicht gerade für den Service des Konzerns. Alle Jahre wieder kommen noch tausende Beschwerden frustrierter Kunden hinzu, weil Briefe und Pakete verschwunden sind oder verspätet zugestellt wurden. Besonders zuverlässig ist die Post offenbar nur bei der Portoerhöhung und dem Preisaufschlag für Pakete. Der steht ja wieder an.

Diesmal hat die Zahl der Bemängelungen einen neuen Rekord erreicht. Das Unternehmen, das auf einer guten wirtschaftlichen Basis steht, enttäuscht viele Verbraucher ein ums andere Mal. Zumal es ja nicht nur fehlerhafte Zustellungen gibt. Eine deutliche Verschlechterung beklagt die Bundesnetzagentur bei der Leerung von Briefkästen.

 Ein Kommentar von Hagen Strauß.

Ein Kommentar von Hagen Strauß.

Foto: nn

Sicherlich wird die Behörde als Ansprechpartner für Verbraucherprobleme immer stärker wahrgenommen. Das ist gut so. Und wenn das Unternehmen nun damit argumentiert, angesichts des hohen Sendungsvolumens seien die Schwierigkeiten nur marginal, so mag das im Kern richtig sein. Doch die Realität wird von den Bürgern anders erlebt. Ein verschwundener Brief ist und bleibt ein großes Ärgernis. Der Kundenunmut ist absolut berechtigt.

Dass immer mehr Menschen lieber eine E-Mail schreiben oder eine WhatsApp-Nachricht verschicken, sollte nicht dazu verleiten, am Service noch weiter zu sparen. Nach wie vor hat der Konzern einen öffentlichen Auftrag, den er erfüllen muss. Angesichts der neuesten Zahlen muss Wirtschaftsminister Peter Altmaier jetzt verstärkt auf die Umsetzung achten. Außerdem plant er ja eine große Post-Reform, bei der die Rechte von Verbrauchern gestärkt und der Wettbewerb tatsächlich gefördert werden müssen. Altmaier steht somit in der Pflicht, für Verbesserungen zu sorgen. Die Post freilich ebenfalls.

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