Veranstaltungsort Das Ende der Villa Media in Wuppertal ist eine Warnung an alle

Meinung | Wuppertal · Unternehmer Jörg Heynkes hat aufgrund der Umsatzausfälle in der Corona-Krise das Ende der Villa Media als Veranstaltungsort angekündigt. Warum dieser Schritt nicht nur eine Warnung an Politik und Verwaltung ist.

 Ein Kommentar von WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen.

Ein Kommentar von WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass diese Corona-Krise auch an Wuppertal nicht spurlos vorübergehen wird, dann hat Jörg Heynkes ihn am Mittwoch erbracht. Ausgerechnet Heynkes, ausgerechnet der selbstbewusste, selbsternannte Zukunftskenner und Digitalisierungsprophet streicht als Unternehmer die Segel. Seine Villa Media ist Geschichte.

Das ist bitter – nicht nur für Heynkes selbst, für den Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt und der als Vizepräsident sogar die altehrwürdige, leicht angestaubte Industrie- und Handelskammer das Fürchten lehrt. Wenn so einer, wenn ein Macher und Lautsprecher wie Heynkes sich dem Coronavirus ergibt und das auch noch als erster in Wuppertals Veranstaltungsszene, dann ist das eine Warnung an alle. Es ist eine Warnung an die sogenannte große Politik, die privaten Bühnen und Publikums-Kleinode nicht zu vergessen, es ist eine Mahnung an Kommunalverwaltungen, Gastronomie und Kleinstbühnenbetreiber wenigstens so zu hegen, wie es der Stadtrat mit dem Gebührenerlass für Außengastronomie nun getan hat.

Es ist aber auch ein Hinweis an alle zum Beispiel in Wuppertal, noch mehr zu schätzen und nach Kräften zu unterstützen, was wider Erwarten eben nicht selbstverständlich ist. Zum Leben einer Stadt gehören Kneipen, große und kleine Kultur. Wenn es die nicht mehr gibt, ist auch Wuppertal nur noch eine Ansammlung von Häusern.

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