Wuppertaler Meinung Nach global kommt regional

Wuppertal · Die Chipkrise trifft das Bergische Land besonders hart: Dort gehören circa 250 Unternehmen zur Automobilindustrie. Viele Auozulieferer hängen in der Luft - WKW-Engineering musste 100 Arbeitsplätze streichen. Daniel Neukirchen mit seiner Meinung:

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Foto: picture alliance/dpa/Peter Kneffel

Die Chipkrise trifft das Bergische Land mit voller Härte. Kein Wunder: Rund 250 Unternehmen im Städtedreieck gehören unmittelbar zur Wertschöpfungskette der Automobilindustrie. Nun sind Kosten für Halbleiter astronomisch in die Höhe gestiegen. Und die Chiphersteller sind inzwischen enger mit der Unterhaltungsindustrie verbandelt als mit der Verbrenner-Branche. Resultat: Es werden derzeit viel weniger Neuwagen produziert als üblich, sodass die Bergischen Autozulieferer in der Luft hängen. Dann auch noch der Krieg in der Ukraine, der für einen Kabelbaum-Engpass in Deutschland sorgt. Die Auswirkungen des stark gebeutelten Welthandels werden auch in Wuppertal konkret greifbar. Jetzt gehen 100 Arbeitsplätze bei WKW-Engineering verloren - es wäre ein Wunder, wenn die bergische Branche nicht in den nächsten Monaten noch weitere Verluste verzeichnen würde. Die Globalisierung steht auf wackligen Füßen. Das spielt denjenigen in die Karten, die schon seit Längerem die Rückverlagerung weit entfernter Fabriken in die Region verlangen. Vernetzung vor Ort, statt Vernetzung mit Ländern, in denen günstiger produziert werden kann. Unternehmen mit Weitblick müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die zuverlässigen Partner und Lieferketten nicht am anderen Ende der Welt zu finden sind. Netzwerke wie Circular Valley passen perfekt in die Zeit.

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