Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland Wende zum Besseren

Meinung | Lesbos/Berlin · Das wurde aber auch allerhöchste Zeit. Tagelang hat Europa zugesehen, wie die Menschen im abgebrannten Flüchtlingslager zunehmend litten und verzweifelten.

Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland: Wende zum Besseren
Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit jedem Tag ist offensichtlicher geworden, dass Europa vorläufig weiter nicht in der Lage ist, die Frage von Einwanderung und Aufnahme von Geflüchteten einheitlich zu beantworten. Das West-Ost-Gefälle in der Interpretation von Humanität ist bitter und zynisch. Deshalb ist es ein wohltuendes Signal, dass die Bundesregierung sich dazu durchgerungen hat, wenigstens 1553 Kinder, Frauen und Männer auch aus dem abgebrannten Lager aufzunehmen. Natürlich wäre Deutschland leicht in der Lage, alle 12 000 Verzweifelten ins Land zu holen, die auf Lesbos leiden. Selbstverständlich brächte das Deutschland auch in der Corona-Krise nicht an den Rand seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Aber die Flüchtlingsfrage im Alleingang für ganz Europa zu beantworten, dazu ist auch die Bundesrepublik weder in der Lage noch imstande. Das gilt wirtschaftlich wie politisch.