Anmeldungen für Gymnasien, Real- und Gesamtschule Meerbusch braucht seine Schulvielfalt

Bald beginnt die Anmeldephase für die weiterführenden Schulen in der Stadt. Der Schuldezernent blickt zufrieden auf das kommende Jahr.

 Der Abschied von der Grundschule ist für Eltern und Schüler mit der schwierigen Entscheidung für einen weiterführenden Schultyp verbunden.

Der Abschied von der Grundschule ist für Eltern und Schüler mit der schwierigen Entscheidung für einen weiterführenden Schultyp verbunden.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Vier weiterführende Schulen gibt es in Meerbusch: die Städtische Realschule in Osterath, die Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich, das Städtische Meerbusch-Gymnasium in Strümp und das Mataré-Gymnasium, Europaschule in Büderich. Anfang des neuen Jahres müssen die Eltern der Grundschüler der vierten Klassen für ihre Kinder eine dieser Schulen auswählen.

Als Hilfestellung, welche Schule die Richtige sein könnte, dient einmal eine begründete Empfehlung der Grundschule, die jedoch seit 2010 nicht mehr bindend ist. Als zusätzliches Mittel zur Entscheidungsfindung haben sich alle weiterführenden Schulen vorgestellt und Schüler und Eltern in den Schulalltag reinschnuppern lassen. Denn jede Schule hat ihr eigenes Profil und ihre Schwerpunkte.

Die meisten Eltern entscheiden sich für eines der Gymnasien

Nicht nur die Gymnasien, die die Eltern in Meerbusch zu rund 60 Prozent bevorzugen, ermöglichen das Abitur. Die Gesamtschule führt mit der Sekundarstufe II gleichfalls zu diesem Abschluss. Auch die Realschule ermöglicht nach Klasse zehn bei qualifiziertem Abschluss einen Übergang in die Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. „Generell ist das Bildungssystem nach der Sekundarstufe I durchlässig“, heißt es in der städtischen Broschüre „Richtung Zukunft“. Sogar ohne Abitur und Fachhochschulreife könne man studieren, wenn eine berufliche Qualifikation wie ein Meisterbrief oder eine entsprechende Berufsausbildung vorliege.

Also alles in Ordnung in der Meerbuscher Schulwelt? Schuldezernent Frank Maatz: „Wir haben vier gute Schulen in unserer Stadt.“ Ihm sei bewusst, dass sich viele Eltern in Meerbusch für eines der Gymnasien entscheiden würden, die eine gute Arbeit machten. Nicht alle Jungen und Mädchen kämen jedoch mit dem Leistungsdruck und dem Lernstoff auf einem Gymnasium zurecht. Er sei daher froh, dass es in Meerbusch auch eine Gesamtschule und eine Realschule gibt.

Nach der zehnten Klasse könnten sich deren Schüler neu orientieren und vielleicht noch ein (Fach-)Abitur dranhängen. „Das machen übrigens 65 Prozent aller Realschüler“, sagt Maatz. Die Städtische Realschule in Osterath sei aber auch dafür bekannt, dass sie ihre Schüler frühzeitig und intensiv auf eine Berufsausbildung vorbereite und eine enge Bindung an Ausbildungsbetriebe habe. Nicht nur Akademiker seien in ihrem weiteren Leben erfolgreich, so Maatz. Gerade in der heutigen Zeit, in der Fachkräfte fehlen, habe das Handwerk eine sehr gute Perspektive.

Dem Dezernenten ist bewusst, dass die Stadt in die Zukunft der Schulen investieren müsse. Denn zunächst einmal können nicht alle Kinder die Schule besuchen, die sie mit ihren Eltern auswählen. So muss die Gesamtschule seit Jahren Kinder abweisen, weil die Anmeldezahlen zu hoch sind. Die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule scheiterte allerdings daran, dass wiederum zu wenige Eltern ihre Kinder dort anmelden wollten. „Wir haben ein Gesprächsangebot der Stadt Düsseldorf vorliegen, das eine interkommunale Gesamtschule auf linksrheinischem Gebiet anregt“, bestätigt Maatz. Wie die Stadt damit umgehen werde, sei noch nicht entschieden, man wolle die Signale aus Düsseldorf abwarten. Denn es gäbe durchaus noch Kapazitäten an der Meerbuscher Realschule. Ihm sei allerdings auch bewusst, dass die Realschulen landesweit unter Druck geraten seien.

Maatz weist im Gegenzug darauf hin, dass sich durch Zuzüge in den Neubaugebieten mehr Kinder an den weiterführenden Schulen anmelden werden und daher bestehende Kapazitäten genutzt und neue ergänzt werden müssten. Auch durch die Wiedereinführung von G9, also dem Abitur nach neun Jahren, brauchen die Gymnasien weitere (Fach-)Räume. Hierfür müsse die Stadt Sorge tragen.

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