Kulturausschuss Musikschule gestaltet Unterricht flexibler

Der Kulturauschuss diskutierte auch die Nutzung des Alten Kirchturms in Büderich.

Um dem allgemeinen Trend zu flexiblerer Unterrichtsgestaltung Rechnung zu tragen, sind an der städtischen Musikschule nun Einheiten à 30, 45 und 60 Minuten möglich.

Um dem allgemeinen Trend zu flexiblerer Unterrichtsgestaltung Rechnung zu tragen, sind an der städtischen Musikschule nun Einheiten à 30, 45 und 60 Minuten möglich.

Foto: RP/U.D.

Am Mittwochabend tagte der Kulturausschuss. Auf der Tagesordnung standen neben Haushaltsplanungen eine Gebührenerhöhung in den kulturellen Einrichtungen, mehr Kunst im öffentlichen Raum und eine große Umstrukturierung an der städtischen Musikschule.

Umstrukturierungen

Die städtische Musikschule schraubt an ihrem Unterrichtskonzept. Im kommenden Jahr wird das Modell aus 50 und 25 Minuten langen Unterrichtseinheiten überarbeitet. Künftig wird der Unterricht in 30, 45 und 60 Minuten langen Blöcken stattfinden. „Das erlaubt uns mehr Flexibilität“, erklärte Schulleiterin Anne Burbulla. Andere Musikschulen in der Region hätten ihr Unterrichtsmodell ebenfalls in diese Richtung angepasst. Zudem wird es im kommenden Jahr auch ein neues Unterrichtskonzept geben, den sogenannten Kombiunterricht. Dies ist eine Mischung aus Gruppen- und Einzelstunden. Dabei sollen einerseits Synergieeffekte der Gruppe durch gemeinsames Lernen genutzt werden, ohne andererseits die individuelle Förderung zu vernachlässigen. Deshalb soll es ergänzend Einzelunterricht für die Schüler geben.

Zuschussbegrenzung

Während der Ausschuss diesen Änderungen zustimmte, wurde ein FDP-Antrag auf Begrenzung der Zuschüsse für die Musikschule abgelehnt. Nicht zuletzt mit der Begründung, dass zunächst einmal die Wirkungen des neuen Unterrichtsmodells abgewartet werden sollten. Eine weitere Idee der Liberalen, ähnlich wie bei den Kitas eine einkommensabhängige Gebührenordnung einzuführen, fand dagegen vereinzelt Anklang. „Wir könnten durchaus über ein sozialeres Gebührenmodell nachdenken“, sagte Marc Becker (Linke/Piraten). Die FDP-Fraktion will dazu im kommenden Jahr ein Konzept erarbeiten.

Kunst

Eine alte Handy-Werbung bescherte den Wartehäusern in Meerbusch zuletzt eine große mediale Aufmerksamkeit. Nun kam vonseiten der SPD, Piraten und Linke der Vorschlag, die Warte-Anlagen in Zukunft besser zu nutzen, nämlich künstlerisch. „Aktionen wie offene Ateliers erreichen in der Regel nur Leute, die ohnehin schon einen Bezug zur Kunst haben“, sagte Marc Becker (Linke/Piraten). Deshalb sollen Meerbuscher Künstler in Zukunft vereinzelt in Wartehäusern ausstellen. Auf diese Art sollen sie die Chance bekommen, mit ihren Werken ein breiteres Publikum zu erreichen. Neben Malereien und Fotografien soll auch Raum für Skulpturen geschaffen werden. Gegen die Stimmen der CDU beschloss der Kulturausschuss, 8000 Euro für das Projekt im kommenden Haushalt zu veranschlagen und dann mit geeigneten Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Gebührenerhöhung

Im Turnus von zwei Jahren erhöht die Stadt Meerbusch die Gebühren für ihre kulturellen Einrichtungen. Hintergrund dieser Maßnahme sind vor allem tarifliche Entgelterhöhungen bei den Beschäftigten. Nachdem zuletzt im Jahr 2017 die Gebühren erhöht wurden, ist 2019 wieder ein Anstieg um fünf Prozent vorgesehen, dem die Mitglieder des Kulturausschusses zustimmten. Die Erhöhung betrifft die Entgelte für die städtische Musikschule, die Volkshochschule, die Stadtbibliothek sowie die Kosten für eine gewerbliche Nutzung des Forums Wasserturm als auch der Teloy-Mühle.

Führungen

Mit dem Kunstwerk „Mahnmal“ von Joseph Beuys ist der Alte Kirchturm in Büderich ein Anziehungspunkt für Kunstinteressierte. Denn die Werke des berühmten Düsseldorfer Künstlers sind in aller Regel nicht in frei zugänglichen Räumen, sondern nur in Museen zu besichtigen. Doch die Besichtigung des Kunstwerks in Büderich ist nach Ansicht der SPD mit zu viel Aufwand verbunden, da sich Interessierte erst im städtischen Standesamt den Schlüssel für den Turm abholen müssen. „Die Stadt Meerbusch nutzt das Kunstwerk nicht so, wie es möglich wäre“, sagte Georg Neuhausen (SPD). Deshalb wollen die Sozialdemokraten das Trafohäuschen am Kirchturm nutzen. Dort soll dann einerseits Platz für die Dauerausstellung zur Geschichte des Kirchturms sein, andererseits eine Anlaufstelle für Besichtigungen eingerichtet werden. Zwar zweifelte Karen Schomberg (Grüne), ob das Interesse an Turm und Kunstwerk groß genug für dieses Projekt seien, doch bei der Mehrheit der Ausschussmitglieder kam der Vorschlag gut an. Statt eines direkten Beschlusses wird auf Vorschlag der CDU jedoch zunächst die Verwaltung ein Konzept entwickeln und etwaige Fördermöglichkeiten durch Land oder Bund überprüfen.

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