Musikerziehung Warmspielen für den Musik-Landeswettbewerb

Krefeld · Beim Sollbrüggen-Fest hat die Musikschule ihr breites Angebotsspektrum vorgestellt. Das reicht von der musikalischen Früherziehung bis hin zu Rockbands.

 Die Musikschule Krefeld – so auch das Streichorchester – stellte beim Sollbrüggen-Fest ihr Angebot vor.

Die Musikschule Krefeld – so auch das Streichorchester – stellte beim Sollbrüggen-Fest ihr Angebot vor.

Foto: Janssen/Dirk Janssen

Einladend sieht am Samstagnachmittag der Innenhof der Musikschule aus. Pavillons mit Sitzgelegenheiten bieten bei den Temperaturen den dringend angesagten Schatten. Es gibt Getränke und selbst gebackenen Kuchen, und an einem anderen Stand brutzeln Grillwürste. Für die Kleinen gibt es noch einen Tisch mit Buntstiften und Papier zum Malen, für die Großen einen Infostand des Fördervereins der Musikschule unter seinem neuen Logo.

Trotz der Hitze ist es gleich zum Beginn des Sollbrüggen-Musikfestes, zu dem die Musikschule und ihr Förderverein eingeladen haben, schon voll – doch noch nicht im sonnigen Hof, sondern in den drei wohltemperierten Sälen.

Im Chorsaal spielen die jüngsten Schüler unter dem Motto „Frisch angefangen“ ihren Familien vor, im Helmut-Mönkemeyer-Saal präsentiert sich die musikalische Früherziehung und im Orchestersaal wird hörbar, dass Keyboards auch als ein ganzes Orchester musizieren können.

Musikschule fördert in einigen Schulen den Musikunterricht

Hier tritt anschließend das MUKE-Orchester mit Kindern der Paul-Gerhardt-Grundschule auf. Die Musikschule fördert mit der MUKE-Aktion (MUKE steht für Musik und kulturelles Engagement) den Musikunterricht an einigen Krefelder Schulen.

Aber erst einmal haben die Lehrer im Orchestersaal alle Hände und Ohren voll zu tun, um die Gitarren und Geigen ihrer Schützlinge zu stimmen. „Das ist toll, dass es so voll ist!“, freut sich der Gitarrenlehrer Thorsten Drees und schiebt die rhetorische Frage nach: „Ist es Ihnen warm genug?“

Dann haben die Kinder ihren ersten Auftritt, nicht nur im Orchester, sondern drei Mädchen bilden auch ein Gitarren-Duo bzw. Trio mit dem Lehrer. Als pädagogische wie musikalische Unterstützung spielt er mit und koordiniert schließlich auch noch das abschließende gemeinsame Verbeugen. Auch das will geübt sein, wie man sehen kann.

Beim letzten Stück des gesamten Orchesters betätigt er sich als Zweitdirigent für die Gitarrengruppe, während Holger Dix als Hauptdirigent die Schar der kleinen MusikerInnen leitet. Von voll konzentriert bis ratlos schauend sind die Grundschulkinder bei der Sache. Nach einem „1,2,3“ klappt das gemeinsame Verneigen unter dem langen Applaus der Eltern, Großeltern und Geschwister.

Im Helmut-Mönkemeyer-Saal spielt sich vor dem Auftritt des Kinderorchesters der Schlagzeuger schon einmal warm. Dann füllt sich die Bühne mit dem vielköpfigen Streichorchester und einigen Lehrern unter seinem Dirigenten Philip Krull.

In seiner Begrüßung erläutert er: „Wir bereiten uns gerade auf den Landeswettbewerb vor und an ein paar Stellen müssen Sie klatschen, um zu motivieren!“ Doch dafür haben die meisten der anwesenden Erwachsenen gar keine Hände frei, denn die werden für die Videoaufnahmen mit den Handys als Erinnerung gebraucht.

Die angekündigten Schwächen gibt es an diesem Tag aber gar nicht; das Orchester ist gut vorbereitet. Auch mit dem Programm hat man sich vorausschauend auf einen heißen Hochsommertag eingestellt. Es gibt unter anderem ein erfrischendes Stück vom winterlichen Schnee und der Schlagzeuger darf das Glöckchenbimmeln eines Pferdeschlittens beisteuern.

Und für eine erfolgreiche Teilnahme beim Landeswettbewerb NRW im Oktober in Wuppertal, wo das Kinderorchester sich beim letzten Mal einen dritten Platz erspielte, hat man auch schon ein passendes Stück einstudiert: „Einzug der Preisträger“ heißt es und es soll dem Kinderorchester Glück bringen, meint sein Dirigent.

Bei dem Sollbrüggen-Musikfest zeigt die Musikschule, dass sie auch neue Wege einschlägt, wie bei den Rockbands zu hören ist. Roman Marreck, der stellvertretende Leiter der Musikschule, erklärt, was es mit den „Startup Bands“ für Schüler wie Erwachsene auf sich hat. „Unser Prinzip bei diesen Bands ist nicht, erst lernen und üben, sondern wir gründen gleich eine Band, in der das mit entsprechend arrangierten Stücken passiert. Auftritte gehören auch gleich dazu.“ Das Musikfest ist sozusagen ein Heimspiel.

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