Gastkommentar Nur ein geeintes Europa bietet Antworten auf die Herausforderungen der Zeit Machen Sie Europa zu unserer gemeinsamen Sache

Geht es Ihnen auch so? Nächstes Wochenende sind die Europawahlen und kein Mensch scheint sich dafür zu interessieren oder kennt gar die Kandidaten. Eigentlich unvorstellbar und nicht akzeptabel.

 Presseschießen St. Sebastianus, Schützenfestzelt, Dr. Ulrich Erker-Sonnabend, Rolf Steinhäuser, Henrike Tetz, Michael Hänsch

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Foto: Judith Michaelis

Bei der 9. Direktwahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai 2019 können Christinnen und Christen sowie alle Menschen guten Willens über die zukünftige Gestaltung des Friedensprojektes „Europäische Union“ mitbestimmen.

Die europäischen Werte und Prinzipien von der Achtung der Menschenwürde, über Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und der Wahrung der Menschenrechte korrespondieren mit unseren grundlegenden christlichen Werten und Überzeugungen.

Deshalb treten Christinnen und Christen aller Konfessionen für den europäischen Gedanken ein.

Als Christen bekennen wir uns ausdrücklich zur Mitverantwortung für unsere Demokratie als politische Lebensform der Freiheit und zur EU als einem erfolgreichen Modell für Multilateralismus. Gerade in diesem Sinne brauchen wir wieder mehr Vertrauen in den Prozess der europäischen Integration und den politischen Willen, die Europäische Union weiterzuentwickeln, um Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung zu stärken und den Menschen zur Freiheit und zu einem guten Leben zu verhelfen.

Die Einigung Europas ist ein Friedensprojekt, das nach zwei schrecklichen Weltkriegen mit vielen Millionen Opfern Hoffnung auf ein Zusammenleben der Völker im Geist wechselseitiger Kooperation und Verbundenheit verkörperte. Dieses Projekt hat nichts an Aktualität verloren – im Gegenteil. Ich rufe die politisch Verantwortlichen dazu auf, die Idee eines sozialen, nachhaltigen und demokratischen Europas wieder näher an die Menschen, gerade die junge Generation, zu bringen.

Die diesjährige Europawahl ist eine Richtungswahl: Wollen wir ein demokratisches, wertebasiertes und weltoffenes oder ein nationalistisches, autoritäres und undemokratisches Europa? Wir sind der Überzeugung, dass ein Weg, der mit hetzerischen Parolen gepflastert oder mit Mauern des Nationalismus abgeschottet ist, in die falsche Richtung führt. Stattdessen bietet allein ein geeintes Europa Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit, von Globalisierung und Digitalisierung über Migration und Klimawandel bis hin zu Freiheit und Sicherheit.

Jeder Form von Extremismus und übersteigertem Nationalgefühl müssen Christen entschieden entgegen treten.

In diesem Sinne möchte ich sie bitten: Machen Sie Europa und die Zukunft der Europäischen Union zu Ihrer und zu unserer gemeinsamen Sache! Gehen Sie am 26.Mai 2019 wählen!

Michael Hänsch (Foto JM),

Geschäftsführer Katholische Kirche in Düsseldorf

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