Borussia Mönchengladbach Heimstarke Gladbacher siegen gegen Hoffenheim

Das Duo führt Gladbach zum 3:1 gegen Hoffenheim. Die Europa-League-Teilnahme ist so gut wie sicher. Für mehr muss nun in München gepunktet werden.

Torschütze André Hahn jubelt nach seinem Treffer zum 3:1.

Torschütze André Hahn jubelt nach seinem Treffer zum 3:1.

Foto: Marius Becker

Mönchengladbach. Am vergangenen Dienstag hatte Borussia Mönchengladbach zu einem Presse-Termin mit Torhüter Yann Sommer und Mittelfeldspieler Granit Xhaka eingeladen. Im Gespräch mit den Nationalspielern der Schweiz ging es ausschließlich um die Europameisterschaft im Sommer in Frankreich. Die Borussia wollte dieses von vielen Medien-Vertretern gewünschte Thema unbedingt vor dem Bundesliga-Endspurt abgehakt haben. Die Spieler sollten sich dann nur noch auf das Ziel der Europapokal-Qualifikation konzentrieren. "Wir wollen uns die Saison schließlich nicht kaputt machen lassen", sagte Xhaka.

Am Sonntag wurden die Worte des 23-Jährigen mit Leben gefüllt. Borussia Mönchengladbach gewann gegen die TSG 1899 Hoffenheim vor 53 144 Zuschauern im Stadion am Nordpark mit 3:1 (2:0) und zeigte damit auch die von Manager Max Eberl geforderte Reaktion auf das blamable 0:2 beim abgeschlagenen Tabellen-Schlusslicht Hannover 96 in der vergangenen Woche. "Wir hatten dort sehr schlecht gespielt und daher heute enorm viel Druck", sagte Xhaka.

Die Zulassung für eine Europacup-Teilnahme ist nun wieder deutlich näher gerückt. Bei acht Punkten Vorsprung auf den 1. FC Köln dürfte zumindest Platz sieben und damit die Teilnahme an der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League sicher sein. "Die Europa League ist ein absolutes Muss, aber auch die Champions League können wir noch packen", sagte Xhaka. Zumindest die Ausscheidungsspiele für diese sind zu erreichen. Ein Zähler beträgt der Rückstand auf den Tabellen-Vierten Hertha BSC Berlin, doch ausgerechnet jetzt geht es zum FC Bayern München, der mit einem Sieg die Meisterschaft feiern kann.

Nicht nur das macht den Traum von der Königsklasse ein Stück weit schwerer realisierbar. Hinzu kommt die auch weiterhin nicht zu erklärende Diskrepanz zwischen Heimstärke und Auswärtsschwäche. Seit dem bislang letzten Sieg auf fremdem Rasen am 31. Oktober konnten in neun Spielen lediglich zwei der möglichen 27 Punkte geholt werden. Im heimischen Borussia Park hingegen gab es am Sonntag den sechsten Sieg in Folge und das bei einem Torverhältnis von 21:2 Treffern. "Wir haben auch auswärts oft gut gespielt, unsere Chancen dort aber viel zu selten genutzt", sagte Angreifer André Hahn.

Der 25-Jährige war gegen Hoffenheim neben Mahmoud Dahoud Borussias überragender Mann. Schon nach sechs Minuten bedrängte Hahn im Strafraum Gegenspieler Toljan derart, dass dieser den Ball ins eigene Netz bugsierte. "Schade, dass mir dieses Tor geklaut wurde", sagte Hahn. Fünf Monate musste er durch das Brutalo-Foul des Schalkers Geis pausieren, umso mehr erstaunt sein starkes Comeback. Nach Dahouds 2:0 (45.) sowie dem eher überraschenden Gegentreffer von Kramaric (54.) machte Hahn nach traumhaftem Zuspiel von Dahoud den Deckel drauf (61.). "Ich hatte mir vorgenommen, zielstrebiger zu werden und das ist mir zum Glück auch gelungen. Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt, daran müssen wir in München anknüpfen", sagte Hahn.

Endlich ein Sieg für die Borussia: 3:1 gegen Hoffenheim
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Ungeachtet des Saison-Ausgangs plant Manager Eberl die nächste Saison. Besonders für die Abwehr braucht der 42-Jährige neues Personal. Tobias Strobl von Gegner Hoffenheim hat bereits unterschrieben, bei einem Abstieg von Werder Bremen dürfte auch die Verpflichtung von Innenverteidiger Jannik Vestergaard fix sein. Dessen bei der Borussia tätiger Landsmann Andreas Christensen sagte bereits: "Ich habe in der Zeitung davon gelesen und würde mich freuen, wenn Jannik kommt. Wir kennen uns ja schon seit der Jugend und aus der dänischen Nationalmannschaft."

Vestergaard passt perfekt ins Anforderungsprofil. Jung, robust und mit Entwicklungspotenzial. Attribute, die einen weiteren Skandinavier in den Fokus rücken lassen könnten - Victor Lindelöf von Benfica Lissabon. Dem Schweden, der im vergangenen Jahr U21-Europameister wurde, wird eine gute Perspektive bescheinigt. Trotz seiner 21 Jahre wusste er in den beiden Champions-League-Spielen gegen Bayern München bereits durchaus zu überzeugen. In München stünde auch der Borussia am Samstag ein solch überzeugender Auftritt gut zu Gesicht.

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