Abenteuer Im Anrather Naturgarten lockt das kleine Abenteuer

Einmal in der Woche kümmern sich Kinder unter Anleitung von zwei Ehrenamtlerinnen um ein 800 Quadratmeter großes Paradies.

Abenteuer: Im Anrather Naturgarten lockt das kleine Abenteuer
Foto: Friedhelm Reimann

Anrath. Sonja Winden (26) und Johanna Fennhoff (24) schaffen es mühelos, dass eine Gruppe von Kindern einmal in der Woche den Laptop zuklappt und die Gummistiefel anzieht: Immer freitags von 17.30 bis 18.30 Uhr lockt ein kleines Abenteuer, das real und nicht virtuell ist.

Hinter dem Haus Süchtelner Straße 77 liegt ein rund 800 Quadratmeter großer Naturgarten, er ist Eigentum der Pfarrgemeinde St. Johannes. Die Naturgarten-Gruppe gehört zum Sachausschuss Schöpfung. Den Garten hatte Johannes Thees vor 25 Jahren angelegt. Am kommenden Sonntag wird dieses kleine, versteckt gelegene Paradies von 12 bis 17 Uhr für Interessenten zugänglich sein.

Die Idee, die Gartenpforte für Besucher zu öffnen, hatte Fiona Isphording, die fast immer freitags mit dabei ist. Ihr Hintergedanke: Der Verkaufsstand mit Marmeladen, Äpfeln und Getränken soll zur Finanzierung der dringend benötigten neuen Teichfolie beitragen. Durch die 25 Jahre alte, defekte Folie ist der Teich mittlerweile zu einem kleinen Tümpel verkommen.

Es sollen natürlich auch weitere Kinder gefunden werden, die die kleine Gruppe verstärken. Denn es gibt in dem Naturgarten nicht nur viel zu entdecken, sondern auch viel zu tun. Da ist zum Beispiel der Barfuß-Tastweg. „Die Natur will ihn sich permanent zurückerobern“, berichtet Sonja Winden.

Die 26-Jährige hatte sich bereits als Zweitklässlerin in diesem Garten eingebracht. Ebenso lange mit dabei ist die 24-jährige Johanna Fennhoff, die Ernährungswissenschaften studiert.

Der Naturgarten bietet nach getaner Arbeit lauschige Plätze wie die Weidenlaube oder die Riesen-Gartenbank, die noch ganz neu ist. Philipp Deutsch (13) hatte sich in dieses Projekt in besonderem Maße eingebracht, sein Bruder Tobias (10) freut sich ebenfalls immer auf den Freitagnachmittag: „Ich arbeite und spiele gerne hier.“

Was Arbeit ist, kann schon mal wie Spielen aussehen: So muss der Totholzhaufen regelmäßig komprimiert werden, er wird dann zu einer Art Bio-Hüpfburg. Julia Engels (12) weiß, wozu der Haufen mit den weißen Steinen gut ist, der so platziert wurde, dass die Sonne draufscheinen kann: „Er lockt kleine Eidechsen an, deren Körper keine Wärme produzieren können.“

Zum Naturgarten gehören neben diversen Obstbäumen auch eine Fläche mit Brennnesseln, wo sich die Schmetterlinge zu Hause fühlen, und eine Kräuterspirale mit Salbei, Oregano, Minze und Zitronenmelisse.

Wenn die Tage kürzer werden, gibt es im Naturgarten nicht mehr viel zu tun. „Dann treffen wir uns regelmäßig im Keller meiner Eltern, um gemeinsam zu basteln und zu spielen“, sagt Sonja Winden.

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