Elf Millionen fließen in Schule

Die Sanierung der Anne-Frank-Gesamtschule läuft auf Hochtouren.

Elf Millionen fließen in Schule
Foto: Knappe

Viersen. Für den Betrachter scheint sich von außen an der Anne-Frank-Gesamtschule nichts zu tun. Hinter den Gerüsten herrscht keine Betriebsamkeit. Doch dieser Eindruck täuscht, wie die Räumlichkeiten von innen zeigen. „Die Abbrucharbeiten sind gut vorangeschritten und konnten in der vergangenen Woche abgeschlossen werden. Die wichtigsten Gewerke sind bereits vergeben“, sagt Stadtkämmerer Norbert Dahmen.

Aufgestemmte Böden, nackte Decken, abgerissene Wände, rohe Steinmauern und teilweise herausgestemmte Türzargen sind zu sehen. „Wo die Zargen schadhaft waren, haben wir sie direkt mit herausgerissen“, sagt Projektleiterin Susanne Glasenapp vom Gebäudemanagement der Stadt Viersen. Dass dort bis Februar noch Schulleben herrschte, ist kaum vorstellbar, wobei die in Schutzfolie eingepackte Tafel im Physikraum noch daran erinnert. Sie ist noch von der letzten Unterrichtsstunde beschriftet. Auf dem Schulhof stehen große Stapel mit Ytongsteinen neben Paletten voller Betonmörtelsäcken.

In etlichen Räumen der Gesamtschule fallen indes Stahlstützen-Paare auf. „Die Stützen brauchten wir für den Brandschutz. Insgesamt sind es 100 Paare, die später verkleidet werden“, erklärt Jürgen Bäuml vom Büro Kempen Krause Ingenieure. Brandschutz und Betonsanierung waren es auch, die im Rahmen des Sanierungskonzeptes für Überraschungen sorgten. Die Betonsanierung als solche war gar nicht eingeplant, erwies sich aber als notwendig, und der Brandschutz benötigte deutlich umfangreichere Maßnahmen als gedacht. 422 000 Euro und 600 000 Euro, die nicht einkalkuliert waren.

Dennoch liegt man laut Aussagen der Stadt im Budget. Der mangelhafte Brandschutz führte im Februar zum Umzug der 430 Schüler samt Lehrer an den Notstandort Pestalozziweg. Elf Millionen Euro fließen aus den verschiedenen Fördertöpfen, zu denen auch das Projekt „Soziale Stadt“ gehört. Denn im Rahmen der Maßnahme wird die ehemalige Haumeisterwohnung zum Stadtteilbüro umgebaut. Die mehr als 70 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, die derzeit ebenfalls an einen Rohbau erinnern, sind künftig völlig autark und erhalten auch einen eigenen Eingang. Mit der Maßnahme wird auch neuer Raum geschaffen und unliebsame Ecken eliminiert. Die überdachten Eingangsbereiche der Anne-Frank-Gesamtschule zogen nach Schulschluss unerwünschte Besuchergruppen an. Das soll künftig nicht mehr der Fall sein. Auf zwölf Meter Länge und einmal auf 30 Meter Länge werden Wände mit Fensterfronten gesetzt, so dass die überdachten Flächen zu neuen Innenräumen werden. Das Foyer der Schule erhält dadurch eine neue Qualität, und den zweiten Bereich werden die Oberstufenschüler als Oberstufenraum nutzen können. Der befand sich bislang im Keller.

Im Keller tut sich ebenfalls etwas. „Wir schaffen eine begrünte Böschung und statt Kellerräumen mit Lichtschachten wird es Souterrainflächen mit großzügigen Fenstern geben, die als Büros und Klassenzimmer genutzt werden können“, sagt Glasenapp. In Sachen Fenster steht eh noch ein Mammutprojekt an. Das rund 7000 Quadratmeter große Schulgebäude erhält auf einer Fläche von knapp 1800 Quadratmeter neue Glaselemente in Form von Fenstern, Türen, Bändern und Fassaden.

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