Ed-Sheeran-Konzert in Düsseldorf: Veranstalter irritiert von Debatte

Die Genehmigung für das Open-Air-Konzert an der Messe steht aus, die Politik ist uneins. Der Veranstalter FKP Scorpio verweist auf seine Erfahrung mit großen Konzerten.

Ed-Sheeran-Konzert in Düsseldorf: Veranstalter irritiert von Debatte
Foto: dpa

Düsseldorf. Ob das große Ed-Sheeran-Konzert am 22. Juli auf der neuen Open-Air-Fläche am Messeparkplatz 1 steigt, ist weiterhin unklar. Ja, es wird mittlerweile immer fraglicher. Rund 84 000 Karten sind zwar längst verkauft, ohne Genehmigungen der Stadt jedoch geht nichts.

Der große Knackpunkt ist — noch vor dem Baumschutz — das Thema Sicherheit, vom An- und Abmarsch der Besuchermassen bis zur Durchführung des Konzertes selbst mit diversen Eventualitäten von einem Gewitter bis zur Massenpanik. Hier die wichtigsten Fragen zum Stand der Dinge:

Baumschutzgruppe demonstriert gegen Ed Sheeran-Konzert
27 Bilder

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Bis wann muss die Stadt die Bauanträge vorlegen? Laut Baudezernentin Cornelia Zuschke bis zum 13. Juni, wenn der Planungsausschuss tagt. Ob bis dahin wirklich alle Fragen zur Sicherheit und Organisation hinreichend geklärt und in eine Verwaltungsvorlage gegossen sind, weiß auch Zuschke nicht: „Die Sicherheitsaspekte sind das A und O. Ja , es ist ein Riesenprojekt und schwierig. Man kann da noch nichts versprechen.“ Stadt, Veranstalter, Polizei, Feuerwehr und weitere Beteiligte arbeiteten fieberhaft.

Ist eine Baugenehmigung zwingend erforderlich? Ja, ohne sie kann das Konzert nicht stattfinden. Die Stadt will jetzt noch nicht die bestehenden Bebauungspläne für die Parkfelder ändern. Das steht an, wenn weitere Großevents dort stattfinden — was ausdrücklich geschehen soll, wie D-Live-Geschäftsführer Michael Brill (Arena) betont: „Ja natürlich soll das eine dauerhafte Open-Air-Fläche werden, sonst lohnte doch der irre Aufwand jetzt gar nicht.“ Es gebe schon viele Anfragen für große Acts 2019 auf dem „P1“, sagt Brill.

Muss die Politik überhaupt zustimmen? Ja. Ohne grünes Licht vom Planungsausschuss und danach vom Stadtrat geht nichts, das machten Zuschke und auch OB Thomas Geisel am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion klar.

Wird es eine politische Mehrheit für Bau- und Ausnahmegenehmigung geben? Das ist mindestens fraglich. Denn das Ampel-Bündnis ist schon mal gespalten, nachdem die Grünen ihr einstimmiges Nein angekündigt hatten. Auch bei CDU und FDP werden immer wieder kritische Fragen und Stellungnahmen laut. Dennoch dürfte in der CDU letztlich die Zustimmung überwiegen. Nur die SPD hat bislang keine Probleme mit dem Konzert.

Was sagt der Veranstalter? FKP Scorpio zeigt sich irritiert von der ganzen Debatte. Die Sicherheit aller Besucher sei „vollumfänglich gesichert“. Man habe x-mal und weltweit solche Konzerte auf ähnlichen Flächen reibungslos organisiert, teilt das Unternehmen mit. So zuletzt die Rolling Stones im Hamburger Stadtpark.

Was wird aus den verkauften Karten, falls das Konzert in Düsseldorf ausfällt? Michael Brill hält das weiter für undenkbar, „weil wir wirklich alle Auflagen übererfüllen“. Da ein solches Großkonzert auch noch nie kurzfristig wegen verweigerter Genehmigung ausgefallen sei, wisse er noch nicht, was in der Ticket-Frage genau geschehe. Vermutlich bekommen die Käufer das Geld erstattet. Eine Verlegung in die Arena für ein oder zwei Sheeran-Konzerte sei absolut unmöglich, so Brill.

Droht der Stadt eine Klage des Veranstalters, wenn es nicht zum Konzert kommt? Nein, die Verträge wurden so verhandelt, dass alles immer unter einem Genehmigungsvorbehalt stand.

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