Der Mann, der Hunden eine Stimme verleiht

Mit Tiertrainer Dirk Lenzen hat Sebastian Brück einen Hunderatgeber veröffentlicht. Darin kommt es zum Dreier-Dialog — zwischen Trainer, Halter und dem Vierbeiner selbst.

Der Mann, der Hunden eine Stimme verleiht
Foto: Markus Luigs

Düsseldorf. Sebastian Brück ist Journalist, Buchautor — und Hundefan. Gemeinsam mit Hundetrainer Dirk Lenzen hat er nun den neuen Hunderatgeber „Wenn Hunde sprechen könnten — und Menschen richtig zuhören“ veröffentlicht. Darin kommen auch die Vierbeiner zu Wort.

Herr Brück, haben Sie selbst einen Hund?

Sebastian Brück: Ja, zwei sogar. Der ältere ist mittlerweile zehn und war am Anfang ziemlich schwierig. Ein Parson Russel Terrier mit einer sehr dominanten Ader. Mit ihm waren wir auch bei Dirk Lenzen im Training, das hat geholfen, ihn in den Griff zu bekommen - und so haben wir uns kennengelernt.

Und hatten dann die Idee, einen Hunderatgeber zusammen zu schreiben.

Brück: Genau. Wir haben schon vor fünf Jahren ein Hundebuch zusammen geschrieben und waren daher schon ein eingespieltes Team. Ich verstehe seine Philosophie und kann ihm so eine Stimme verleihen. Das gilt auch für seinen Humor: Er kann seine Methoden mit seiner lockeren, rheinischen Art sehr gut darstellen. Und mir war es wichtig, dies auch in das Buch einfließen zu lassen.

Was war also Ihre Rolle bei der Entstehung des Buches?

Brück: Ich war gewissermaßen der, der das Material geordnet hat. Das Konzept haben wir zusammen entwickelt und mit dem Verlag ein wenig geschärft. Und meine Aufgabe war es, das Ganze so zu verpacken, dass man die Methoden und Ansätze von Dirk Lenzen dem Leser unterhaltsam und mit Erkenntnisgewinn vermitteln kann.

Dieses Buch ist nicht der erste Hunderatgeber auf dem Markt. Was ist das Besondere daran?

Brück: Sicher kann man das Thema nicht neu erfinden. Das Besondere ist aber die unterhaltsame Form und dass die Ratschläge in Geschichten aus dem echten Leben verpackt sind. Als Einstieg stellen wir verschiedene Halter-Typen vor. Das ist eine gute Gelegenheit, sich selbst mal zu hinterfragen. Warum schaffe ich mir eigentlich einen Hund an und was ist mir wichtig? Dann kommen 20 reale Beispiele, gängige Alltagsprobleme, die auftreten können. Dabei erklärt nicht nur der Trainer, sondern er, der Halter und der Hund kommen zu Wort. Eine Art Dreier-Konferenz.

Wie lassen Sie den Hund sprechen?

Brück: Das war meine kreative Aufgabe. Ich habe als Ghostwriter bereits ein Buch geschrieben, in dem ich einen Hund, Pia, seine Geschichte erzählen lasse. Daher hatte ich damit schon auf 180 Seiten Erfahrung gesammelt. In diesem Fall kam das Inhaltliche natürlich von Dirk Lenzen - also: Was denkt der Hund jetzt? Wie empfindet er? Sicher ist die Umsetzung immer ein Kunstgriff. Aber das war es auch, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Den Hund sprechen zu lassen, ihn seine Probleme erzählen zu lassen, ist eine reizvolle Aufgabe.

Hat das Buch Ihnen auch als Hundehalter weitergeholfen?

Brück:Ich bin dadurch natürlich nicht der perfekte Hundehalter oder gar selbst Hundetrainer geworden - ich mache sicher noch öfter Fehler. Aber man muss die Beziehung zu seinem Hund ohnehin immer wieder hinterfragen. Und wenn man eine zeitlang inkonsequent ist, kommen eben neue Probleme auf - oder alte melden sich zurück. Insofern war das Buch für mich auch eine Art Selbsttherapie. Da konnte ich nur gewinnen.

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