Tierischer Umzug Dreijähriges Alpaka ist aus „Familiengründen“ in die Eifel gezogen

Leichlingen. · Geboren auf dem Hielscher Hof, musste der dreijährige Alpaka-Hengst Horst verlegt werden, um Streit mit Artgenossen zu verhindern.

 Ein Bild aus Horsts Kinderzeit im Jahr 2016.

Ein Bild aus Horsts Kinderzeit im Jahr 2016.

Foto: Miserius/Uwe Miserius

Alpakas haben ein flauschiges Fell, sehen knuffig aus und sind aktuell der letzte Schrei. Sei es als Weggefährte bei einem ausgiebigen Spaziergang, als Gast und Fotomotiv auf der eigenen Hochzeit oder als dekorative Holzfigur. Auch in Leichlingen ist das Trend-Tier beheimatet – nämlich auf dem Hielscher Hof. Das Alpaka Horst hat sich aber auf den Weg in die Eifel gemacht.

Vor kurzem feierte Horst seinen dritten Geburtstag. Denn am dritten Advent 2015 erblickte der kleine Alpaka-Hengst das Licht der Welt im Stall von Bernd und Ute Hielscher in Krähwinkel. Die Hofbesitzer fanden damals erfolgreich Paten für das Fohlen: Dieter Kalla und Christine Bienewald. Horst entwickelte sich zu einem kleinen Mann mit einem eigenen Kopf, eben etwas bockig. Er aß gerne Alpaka-Müsli, Heu und Gras, und die Paten durften seine Wolle nach dem ersten Haarschnitt als Andenken mit nach Hause nehmen.

Doch wie genau Horst seinen jetzigen Ehrentag gefeiert hat, wissen die Hielschers gar nicht. Denn Horst wurde vor über einem Jahr verkauft. Er musste den Hof verlassen. Horst lebt jetzt in der Eifel. Denn früher oder später hätte es Ärger mit Vater Socke gegeben. „Irgendwann hätten die Rangkämpfe um die Mädels angefangen. Und das wäre auch ab einem gewissen Punkt Inzucht“, sagt Hielscher. Ein bis zwei Jahre hätte es mit Vater und Sohn noch gut gehen können. Aber zum Äußersten wollte es Hielscher nicht kommen lassen. Außerdem soll die Anzahl der Tiere begrenzt bleiben, auf fünf bis sieben Alpakas. „Der Deckhengst ist fleißig“, sagt Hielscher lachend. Eine Viehzucht wolle sie nicht betreiben.

Der Abschied von Horst fiel dennoch nicht leicht. Aber Hielscher weiß, dass es dem Alpaka-Hengst in der Eifel gut geht. „Da hat er zwei Stuten für sich alleine“, scherzt sie. Und somit auch keine Konkurrenz. Die Landwirtin achtet immer darauf, dass die Alpakas Gesellschaft haben. Denn sie sind Herdentiere. „Zwei Ponys zählen dann nicht. Sie müssen schon mit Artgenossen zusammenleben“, betont Hielscher.

Ursprünglich stammen die kurios aussehenden Tiere aus den Anden

Alpakas zählen zu den Kamelen und sind eigentlich in den südamerikanischen Anden zu Hause. „Da gibt es nicht viel zu essen“, berichtet Hielscher. Daher reiche eine handvoll Alpaka-Müsli am Tag aus. Heu steht ihnen auf dem Hielscher Hof zur freien Verfügung. „Sie sind beim Essen sehr empfindlich. Sie sind wie Diabetiker“, erzählt die Leichlingerin. Gerne angefasst werden die Tiere nicht. Manchmal lassen sich Lakritz, Schneewittchen, Schoko und Socke aber zu ein paar Streicheleinheiten verführen. „Wir nennen sie aber eigentlich alle nur Schnuckelchen“, merkt Ute Hielscher an und lacht.

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