Landesgartenschau 2020 Grefrather Gärtner an Laga beteiligt

Grefrath. · Ein Team aus fünf Landschaftsgärtnern will auf der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort Ideen umsetzen.

 Der Plan zeigt den Mustergarten, den die Gartenschau-Besucher vorfinden sollen.

Der Plan zeigt den Mustergarten, den die Gartenschau-Besucher vorfinden sollen.

Foto: Planquadrat Grün

Sie kennen sich bereits seit vielen Jahren. Für die Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort haben sich fünf Landschaftsgärtner und -bauer vom Niederrhein für ein großes, gemeinsames Projekt zur Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen: Sie wollen einen der Ausstellergärten bauen, die im Zechenpark an der Friedrich-Heinrich-Allee in den nächsten Wochen und Monaten entstehen werden.

„Wir sind Gärtner aus der Region“, berichtet Dirk Middendorf, der mit Planquadrat Grün in Wesel ein Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur führt. Die Landschaftsgärtner treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch in einer vom Verband für Garten- und Landschaftsbau organisierten Gruppe. „Die Teilnahme an der Landesgartenschau bietet die Möglichkeit, unseren Berufsstand zu präsentieren“, erklärt Dirk Middendorf. Auf einer Fläche von 22 mal 22 Metern, also auf insgesamt acht Parzellen, wollen sie in Kamp-Lintfort drei verschiedene Gartenkonzepte vorstellen – als Anregung für die Besucher der Landesgartenschau.

Aus Grefrath beteiligt
sich Bernhard Brückner

„Unsere Vorschläge stehen beispielhaft für Gärten in Reihenhausgröße, also nichts Abgehobenes“, betont Middendorf. Für ihn ist es die erste Landesgartenschau, an der er sich als Aussteller beteiligt. Seine Mitstreiter sind Karl Beemelmans aus Goch, Jan Rheker aus Xanten, Bernhard Brückner aus Grefrath und Tobias Steegmann aus Kevelaer. Sie haben die Köpfe zusammengesteckt und Ideen für den Mustergarten gesammelt. Die Planung hat Middendorf übernommen. Er studierte Landespflege und ist im Garten- und Landschaftsbau als Sachverständiger tätig. Zwei der Mustergärten werden über eine gemeinsame Terrasse miteinander verbunden sein. Der erste zeichnet sich durch eine freie und schwungvolle Form aus, der zweite präsentiert ein formales, etwas strenger gehaltenes Gestaltungskonzept.

Garten soll nicht nur naturnah, sondern echter Lebensraum sein

In beiden Gärten finden sich die Funktionen wie Sitzmöglichkeiten, Rasen und Wasserspiele wieder, allerdings immer im Charakter des jeweiligen Themas. Dazu gesellen sich Vorschläge zur Anlage von Hochbeeten, zur Gestaltung des Wegepflasters und auch Beispiele für Baumpflanzungen. „Den dritten Bereich wollen wir naturnah gestalten. Hier stellen wir die Muldenrigole in den Fokus“, erläutert Middendorf. Dabei handle es sich um eine naturnahe Entwässerungsmöglichkeit. „Das Regenwasser wird auf natürlichem Wege in die Mulde geleitet, wo es versickern kann und gereinigt wird“, erläutert der Experte.

Wie seine Kollegen hat auch er festgestellt, dass solche Muldenrigolen heute vielfach zwar in Siedlungsbereichen gebaut, aber selten wirklich so ausgestaltet würden, dass auch neue Lebensräume für Flora und Fauna entstünden. „Man könnte mit Totholz arbeiten, mit einheimischen Pflanzen oder mit Steinhaufen für kleine Reptilien“, sagt Middendorf. Die Ideen gehen der Arbeitsgemeinschaft nicht aus. So wollen sie über den fachgerechten Bau einer Blumenwiese und über Sichtschutze informieren, in die Bienenhotels und Kräuternutzung integriert sind. Vielleicht wird in den Gärten auch ein Feuchtbiotop angelegt.

Eine spannende Idee aus dem Konzept der fünf Experten ist der autarke Garten: Sie wollen diesen durch Sonnen- und Windenergie unabhängig machen. „Wir produzieren den Strom selbst, den wir für Pumpen oder Rasenmäher brauchen. Der überschüssige Strom wird vor Ort gespeichert“, erläutert Middendorf. Die Arbeitsgemeinschaft sucht jetzt für die Umsetzung dieser Idee Investoren und Unterstützer, die mit ihrem technischen Know-how fachlich helfen.

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