Weitere Ehrung für Literaturkritiker Reich-Ranicki

Berlin (dpa) - Deutschlands berühmtester Literaturkritiker, Marcel Reich-Ranicki (91), wird für sein Lebenswerk mit dem „B.Z.“-Kulturpreis geehrt. Das teilte der Verlag am Sonntag mit. Die Laudatio hält der Journalist Hellmuth Karasek.

Zur Gala an diesem Donnerstag werden mehr als 600 Gäste erwartet. „B.Z.“-Chefredakteur Peter Huth würdigt Reich-Ranicki als herausragende Persönlichkeit des deutschen Literaturbetriebs. In seinem Leben zeige sich die Geschichte Deutschlands und Europas. Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek an der Weichsel geboren, flüchtete später mit seiner Frau vor den Nazis. Seine Eltern und Schwiegereltern kamen in Vernichtungslagern um. Einen Tag nach der Preisverleihung spricht Reich-Ranicki im Deutschen Bundestag zum Holocaust-Gedenktag.

Reich-Ranicki arbeitete von 1960 bis 1973 als Literaturkritiker für „Die Zeit“. Danach leitete er bis 1988 die Literaturredaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und verantwortete dann bis 2001 die ZDF-Sendung „Das literarische Quartett“.

Der „B.Z.“-Kulturpreis wird zum 21. Mal vergeben. In diesem Jahr gibt es die Bronze-Bären in acht Kategorien. Ausgezeichnet werden Menschen, die mit herausragenden Leistungen zur kulturellen Vielfalt in der Hauptstadt beitragen. Zu den Preisträgern gehörten bisher unter anderem der Maler Georg Baselitz, die Musikgruppe The BossHoss, das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude, der Architekt Sir Norman Foster und die Musiker Udo Jürgens sowie Udo Lindenberg.

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