Thielemann soll Semperoper neuen Glanz bescheren

Dresden (dpa) - Die Semperoper Dresden erhofft sich mit Christian Thielemann am Pult ein stärkeres internationales Renommee. „Dresden spielt deutschlandweit in der Spitzengruppe. Wenn Thielemann sein Amt als Chefdirigent der Staatskapelle antritt, werden wir sicher auch im Ausland noch mehr Resonanz finden“, sagte Intendantin Ulrike Hessler der Nachrichtenagentur dpa.

Thielemann (52) wird im Sommer Chef der Dresdner Staatskapelle, die auch als Opernorchester wirkt. Schon im Sommer landeten Thielemann und die Dresdner einen Coup: Ab 2013 löst die Staatskapelle die Berliner Philharmoniker als Orchester der Salzburger Osterfestspiele ab.

„Die Kooperation mit Salzburg ist nicht nur für die Staatskapelle fantastisch, sondern auch für die Oper, da wir jeweils eine Koproduktion mit den Osterfestspielen herausbringen und dadurch eine zusätzliche Produktion auf den Spielplan bekommen“, sagte Hessler. Im Richard-Wagner-Jahr 2013 ist der „Parsifal“ in der Regie von Gelsenkirchens Generalintendanten Michael Schulz geplant.

„Es gibt kein besseres Opernorchester als die Staatskapelle. Da sind wir sowieso in der Champions League“, betonte Hessler. Zugleich bestehe die Stärke der Semperoper in ihrem Ensemblespiel. „Wir können eine Oper wie Richard Strauss' "Capriccio" aus dem eigenen Ensemble besetzen. Das macht mich stolz.“

Hessler hatte im Sommer 2010 die Semperoper übernommen und blickt nun auf ihr erstes Gesamtjahr zurück. „Ein guter Jahrgang. Wir haben viel Neues initiiert, was Kraft gekostet hat. Wir fühlen uns auf einem guten Weg.“ Als Beleg nannte sie den Zuspruch für Barockopern, die wieder vermehrt im Spielplan stehen. Auch die Kinder- und Jugendsparte habe sich entwickelt.

Zudem avanciere das Ballett unter Direktor Aaron Watkin immer mehr zum Markenzeichen der Semperoper. „Es hat einen Riesenschritt nach vorn gemacht und bekommt nun viele Einladungen von internationalen Festivals“, so Hessler. Im März gastiere das Ballett in Abu Dhabi. In der Szene sei bekannt, dass das Ensemble die Bandbreite vom modernen bis zum klassischen Tanz auf sehr hohem Niveau darbieten könne.

Indes stellten die vielen Vorstellungen und Platzmangel die Semperoper immer mehr vor logistische Probleme. „Wir müssen jedes Bühnenbild komplett auf- und abbauen, weil die Hinterbühne für eine Zwischenlagerung zu klein ist.“ Zudem müssten die Konzerte der Staatskapelle mit dem Probenplan der Premieren abgestimmt werden. Hessler hofft darum, dass alte Pläne für ein gemeinsames Logistik- und Probenzentrum mit dem Staatsschauspiel nicht in der Schublade bleiben.

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