Pop: Interview mit Jennifer Rush - „Lady Gaga finde ich fantastisch“

Nach langer Pause kehrt Jennifer Rush mit neuem Album zurück.

Düsseldorf. WZ: Sie haben sich zehn Jahre mit dem neuen Album "Now Is The Hour" Zeit gelassen. Warum die Pause?

Jennifer Rush: Ich war in dieser Zeit nicht untätig und hatte auf Auftritte in verschiedenen Ländern. Aber für ein Album muss man sich Zeit nehmen und ich wollte mich in erster Linie um meine Tochter Ariel kümmern. Jetzt ist sie 16 und ich habe wieder mehr Zeit für die Musik.

WZ: Ist Ariel auch musikalisch?

Rush: Bestimmt, aber nicht in dem Sinne, dass sie eine Karriere als Musikerin anstrebt. Ihr liegt das Lesen mehr am Herz, sie macht vielleicht mal etwas, das mit Schreiben zu tun hat. Aber ich lege Wert darauf, dass sie jetzt in der Schule gute Noten hat, ihr Abi macht und dann zur Uni geht.

WZ: War Musiker für Sie immer der Traumberuf?

Rush: In meiner Familie waren alle Musiker. Da wollte ich als Jüngste etwas anderes machen und Journalistin oder Rechtsanwältin werden. Die Entscheidung, Sängerin zu werden, fiel erst später.

WZ: Glauben Sie, dass heute solch eine Karriere noch möglich ist, wie Sie sie gemacht haben?

Rush: Das ist schwer zu sagen. Aber Lady Gaga hat es ja auch geschafft. Dafür bewundere ich sie und höre auch gerne ihre Musik. Ich finde sie fantastisch - kreativ und intelligent. Gut ist auch, dass ihre Musik nicht altersbegrenzt ist und ich sie genauso hören kann wie meine Tochter.

WZ: Dann hat Ihre Tochter den gleichen Musikgeschmack wie Sie?

Rush: Ja, ich denke schon. Aber bei Kindern wechselt das sehr schnell. Die haben so viele Möglichkeiten, über das Internet an Musik heranzukommen. Wir waren da noch auf Platten und Kassetten angewiesen. Dafür mussten wir immer kämpfen, heute kommt das einfach über den Computer ins Haus.

WZ: Wie geht sie mit Ihrer Musik um?

Rush: Das müssten Sie sie selbst fragen. Bei uns zu Hause dreht sich nicht alles um mich.

WZ: Sie haben lange in Deutschland gelebt. Welchen Bezug haben Sie zur alten Heimat?

Rush: Deutsch ist meine zweite Sprache. Ich bin von New York als Kleinkind nach Deutschland umgezogen und habe in Schleswig Holstein, Bayern und in Düsseldorf gelebt. Was man als Kind gelernt hat, vergisst man nicht.

WZ: Mögen Sie die deutsche Mentalität?

Rush: Ich mache keine Unterschiede zwischen Ländern und Völkern. Das sind Menschen und keine verschiedenen Mentalitäten. Ich denke da nicht national. Bei der Art und Weise wie die Leute auf meine Musik reagieren, habe ich zwischen den Ländern keine Unterschiede bemerkt.

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