MTV-Awards: Ein Schottenrock, viel Haut und kein Skandal

Glasgow (dpa) - Eigentlich sollte David Hasselhoff (62) nur den Preis an die beste Künstlerin überreichen. Doch sein luftiges Beinkleid machte den Amerikaner und früheren „Baywatch“-Rettungsschwimmer selbst zu einem Star der MTV Europe Music Awards in Glasgow.

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Während Deutschland den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren feierte, bestritt „The Hoff“ im Schottenrock, dass sein legendärer Auftritt vor der innerdeutschen Grenze 1989 etwas mit ihrer Öffnung zu tun gehabt habe. „Ich habe einfach einen Song über Freiheit gesungen, und es war zufällig das richtige Lied zur richtigen Zeit.“

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Ob wohl jemand mitgezählt hat, wie oft „Looking for Freedom“ in den vergangenen Tagen im deutschen Radio lief? „Sie wissen, dass ihnen mein Herz gehört“, sagte Hasselhoff noch mit Blick auf die Berliner. Doch am Sonntagabend stand er nicht am Brandenburger Tor, sondern ehrte Ariana Grande im Namen von MTV als beste Künstlerin. Die US-Sängerin performte in silberner Korsage und sonst über-kniehohen Stiefeln ihren Hit „Problem“, der der 21-Jährigen zusätzlich den Award für den besten Song einbrachte.

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Auch sonst räumte die Generation U-25 ordentlich ab bei den 21. MTV-EMA-Awards. Justin Bieber (20) ließ sich erneut nicht persönlich blicken, bedankte sich aber via Video-Einspieler für die Auszeichnung als bester Künstler, die er zum fünften Mal in Folge einheimste.

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Dass vor allem US-Stars ausgezeichnet werden, diese aber ungern ins ferne Europa reisen, ist ein bekanntes Problem der Awards. Immerhin gehörten diesmal auch Iren zu den großen Gewinnern: Die britisch-irischen Jungs von One Direction (20-22) schlugen gleich dreimal zu, neben dem besten Pop-Act auch für die beste Liveshow und die breiteste Fanbasis. Blicken ließen sie sich allerdings auch nicht.

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Dafür waren Revolverheld nach Glasgow gereist und bejubelten ihre Auszeichnung als bester deutscher Act auf Twitter und Facebook mit dem vielleicht berühmtesten Oliver-Kahn-Zitat: „Daaaaaa ist das Ding!!!“

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MTV machte trotz vieler junger Künstler nicht nur Teenager glücklich. Die Show stand unter dem Motto „Zeitreise“ - die Zuschauer durften ein bisschen in die Vergangenheit reisen und Höhepunkte der vergangenen 20 Shows noch einmal anschauen. Nostalgiegetränkt war etwa der Auftritt von U2 mit „Every Breaking Wave“ - und Videos der Iren von 1997 in Rotterdam, 2000 in Stockholm und 2009 in Berlin.

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Besondere Ehren gab es für Ozzy Osbourne. „Der Prinz der Dunkelheit hat jahrzehntelang jeden gerockt, der es gewagt hat zuzuhören“, nach dieser Ankündigung von Guns N'Roses-Gitarrist Slash durfte der 65-Jährige sich den „Global Icon“-Award abholen. „Ich hab keine Ahnung, woher sie diesen Ikonenscheiß nehmen, aber es ist schön, heute Abend hier zu sein“, bedankte sich der Black-Sabbath-Frontmann Osbourne, der auf dem roten Teppich bereits fröhlich die Mittelfinger in die Kameras gehalten hatte.

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Vergeblich wartete, wer den Fernseher vor allem wegen schlüpfriger Skandälchen eingeschaltet hatte. Von den gewohnt freizügigen Outfits der weiblichen Künstlerinnen und Gastgeberin Nicki Minaj (31) mal abgesehen, verlief der Abend jugendfrei. Das lag vielleicht auch daran, dass Miley Cyrus (21) diesmal nicht im Zentrum stand - im vergangenen Jahr in Amsterdam hatte die notorische Skandalnudel sich auf der Bühne genüsslich einen Joint angesteckt.

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