Konzert : Lenas Tour endet im Kölner Gloria-Theater mit vielen Tränen
Köln Beim letzten Konzert der „End of Chapter One“-Tour nahm die Sängerin 400 Fans mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Köln. Das dritte Lied des Abends ist kaum verklungen, da fließen bei Lena dicke Tränen. Und mit den Tränen scheint der Sängerin eine tonnenschwere Last abzufallen. Ihr wohl bekanntestes Lied „Satellite“ hat sie da bereits gesungen — zum vorerst letzten Mal. Die 26-Jährige zieht einen Schlussstrich unter ihre Musikkarriere. Zumindest vorläufig. Und so lässt sie ihren Emotionen freien Lauf. „Ich dachte, es ist besser, jetzt gleich alles rauszulassen“, sagt sie zum verdutzten Publikum, das spätestens zu diesem Zeitpunkt weiß, dass dieser Abend ein besonderer wird.
400 Fans jubeln Lena ermutigend zu, als diese im ausverkauften Gloria-Theater in Köln nach den richtigen Worten sucht. Den Worten, die nur ansatzweise beschreiben können, wie es in der Seelenwelt der gebürtigen Hannoveranerin aussieht. Es ist fast bezeichnend, dass die Tränen ausgerechnet kurz nach „Satellite“ fließen. Mit diesem Lied gewann sie 2010 den Eurovision Song Contest. 19 Jahre alt war sie da. Doch der Titel wurde zu Fluch und Segen zugleich.
Mit dem ESC-Titel kam der Druck
Denn mit ihm kam der Druck. Der Druck, es anderen recht zu machen. Der Druck, anderen gefallen zu wollen. Der Druck, 2011 noch einmal beim ESC anzutreten — vor heimischen Publikum. Und schließlich der Druck, die Erwartungshaltung weiter zu befriedigen. Lena als Person blieb auf der Strecke. Das wird klar, als sie von der Entstehung des zweiten Albums „Good News“ spricht. „Es sollte alles wie beim ersten Mal werden“, sagt sie nachdenklich zu ihren Fans — darunter viele Eltern mit Kindern. „Doch eigentlich hatte ich mich weiterentwickelt.“