Konzert: Die Ärzte trennen ihre Fans nach Geschlecht

Die Rockband spielte in Dortmund nur vor Frauen. Die Männer folgen am Dienstag.

Dortmund. Rosen, Herzen und Dessous: Auf einer Bühne mit Prinzessin-Flair haben Die Ärzte in der Dortmunder Westfalenhalle nur für Frauen und Mädchen gerockt. Zum ersten Teil des XX/XY-Doppelkonzerts am Montagabend ließ sich die Männerband nicht lange bitten: Pünktlich hob sich der geraffte Vorhang und Die Ärzte schwebten auf einer knallroten Couch zum Auftritt ein. Für die weiblichen Fans hatten sich Schlagzeuger Bela B. und Gitarrist Rod in weiße und schwarze Abendgarderobe geworfen.

Die selbsternannte „beste Band der Welt“ erlaubt es sich, das Publikum nach den geschlechtsbestimmenden X- und Y-Chromosomen für zwei Konzerte aufzuteilen. Am Dienstag folgt die reine Männerrunde. Die knapp 10 000 weiblichen Fans bekamen zahlreiche Ärzte-Titel rund um Mädchen, Frauen und Liebe zu hören, dazu einige Klassiker wie „Zu spät“ und „Schrei nach Liebe“.

Drei Stunden rockten Farin Urlaub, Bela B. und Rod über eine Bühne, die an einen Schminktisch erinnerte. „Wir erfüllen uns einen Jugendtraum — einmal in der Westfalenhalle nur vor Frauen spielen“, verrieten sie inmitten überdimensionaler Rosen- und Herzdekoration.

Mit der Trennung nach Geschlecht nehmen es Die Ärzte genau: Entscheidend sei der Status im Sinne des gesetzlichen Melderegisters. Auch bei den Sicherheitskräften wurde keine Ausnahme gemacht, es arbeiteten nur Frauen. Und die unverzichtbare, männliche Bühnencrew musste sich mit Langhaar-Perücken und falschen Brüsten anpassen.

Für Zugaben kehrten die Ärzte — wie man es von ihnen kennt — drei Mal auf die Bühne zurück. Den Hit „Junge“ texteten sie für ihr Publikum konsequent auf „Mädchen“ um. Ins Stolpern geriet die Band nur bei den Ansagen ans weibliche Publikum. „Hallo Freundinnen“ klang gewöhnungsbedürftig.

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