Summerjam Kölsch-jamaikanische Begegnung beim Summerjam

Am Fühlinger See begeisterten Stars wie Gentleman, Ky-Mani Marley, Christopher Martin und Sean Paul ihr Publikum.

Chritopher Martin.

Chritopher Martin.

Köln. Am Samstag scheint es am Fühlinger See kurz so, als ob sich der Sommer vom Summerjam verabschieden würde. Dunkle Wolken ziehen auf, erste Regentropfen fallen und Windboen bringen Bewegung in die Baumkronen. Auf dem Zeltplatz rund um den See haben Camper eine komplett geflutete Fläche mit viel Humor als Feuchtgebiet ausgewiesen und dort das Schild „Schwimmen verboten“ aufgestellt. Doch am Ende ist es doch die Sonne, die sich durchsetzt und auch etwas kühlere Temperaturen als gewonnt, halten die knapp 30000 Besucher nicht davon ab, ihre XXL-Open-Air-Party zu feiern.

Waren es am Freitag an der großen Red Stage Hip-Hop-Künstler wie Die Orsons oder Alligatoah, die vor allem ein sehr junges Publikum vor die Bühne zogen, regiert am Samstag wieder der Roots Reggae das Geschehen. Für die Zukunft stehen junge Acts aus Jamaika wie der schon beim Debütalbum gefeierte Chronixx, der Reggae, HipHop, RnB und Dacehall gekonnt vereint, oder Christopher Martin, der schon reichlich Köln-Erfahrung vorweisen kann.

„Der Summerjam ist bei uns in Jamaika genauso bekannt wie im Rest der Welt. Wer im Reggae ein Topstar werden will, muss hier bei diesem Festival gewesen sein. Viele Leute aus meinem Land kommen noch Köln, um dieses Festival einmal live zu erleben“, sagt Martin nach seinem umjubelten Auftritt. Seine Musik sei inzwischen facettenreicher und dynamischer geworden und überschreite auch die Genregrenzen zwischen Roots Reggae und Dancehall. „Es ist großartig, mit wie viel Liebe und Begeisterung einen die Fans beim Summerjam empfangen. Ich komme auf jeden Fall wieder.“

Auf der Bühne stehen am Abend internationale Top Stars wie Sean Paul neben deutschen Künstler wie dem Rapper Megaloh oder den Beginnern um Jan Delay, die wieder ins Rampenlicht zurückgekehrt sind. Eine besondere und künstlerisch höchst fruchtbare Begegnung ist das Zusammentreffen des Kölner Reggaesängers Gentleman mit Bob Marleys Sohn Ky-Mani, die am Abend gemeinsam auf der großen Bühne stehen und ihr Album „Conversations“ präsentieren.

Für Gentleman ist der Summerjam das große Heimspiel: „Ich bin damit aufgewachsen. Da gibt es ganz viele Erinnerungen und das Treffen mit vielen tollen Menschen. Diese Festival hat mich geprägt. Es ist in der Musikwelt ein feste Größe, das gilt für die USA genauso wie für Jamaika“, sagt der Musiker, der am Fühlinger See schon zum neunten Mal auftritt. „Zunächst war ich hier mit einem Sound System dabei und habe bei den Zelten aufgelegt. Ende der 90er kam dann mit Freundeskreis der erste große Auftritt“, erinnert sich Gentleman, der vor dem Gang zur Bühne wie viele andere Fußballfans beim Festival zunächst einmal vor dem Fernseher das EM-Viertelfinale Deutschland gegen Italien geguckt hat.

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