Katy Perry beim Tourauftakt im Disco-Modus

München (dpa) - Die Welt der Katy Perry gleicht einer schrillbunten Kostümparty mit lautem Discosound. Zum Auftakt ihrer Deutschland-Tournee am Montagabend in München lässt die US-Sängerin ihre Fans daran teilhaben.

Katy Perry beim Tourauftakt im Disco-Modus
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Zwei Stunden lang wirbelt die 30-Jährige über die Bühne der so gut wie ausverkauften Olympiahalle und präsentiert Hits wie „Dark Horse“ oder „Birthday“ aus dem aktuellen Album „Prism“ sowie ältere Chartknaller wie „I Kissed A Girl“. Das Publikum gerät streckenweise schier in Ekstase.

Katy Perry beim Tourauftakt im Disco-Modus
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Als zu Konzertbeginn die ersten Klänge des Superhits „Roar“ zu hören sind und Katy Perry im leuchtenden Kleid auf der Bühne erscheint, bricht schon der Jubel los. Die Party beginnt. Mehrfach wechselt die Sängerin ihre Outfits, verwandelt sich von einer Pharaonin in eine pinkfarbene Glitzerkatze und schließlich zur 90er-Jahre-Discoqueen. Pompös, kraftvoll und vor allem neonfarben ist die Show - und so kommt Kate Perry deutlich gereifter und weniger zuckersüß daher als bei früheren Konzerten. Auf der „Prismatic World Tour“ wolle sie ihre künstlerische Vielfalt zeigen, sagt sie in einem Interview ihrer Plattenfirma Universal. Verletzlichkeit ebenso wie Lebensfreude.

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Bei Superhits wie „Dark Horse“ oder „I Kissed A Girl“ ist das Publikum kaum zu halten. Immer wieder scherzt die Sängerin mit ihren Fans, schüttelt unzählige Hände und holt eine Zuschauerin gar auf die Bühne. Die junge Augsburgerin bekommt, was wohl alle an diesem Abend gerne hätten: Ein Selfie mit der Popqueen.

Für ruhige, melancholische Momente sorgen das Stück „By The Grace Of God“, in dem Perry die Trennung von ihrem Mann Russell Brand verarbeitet, oder das ältere Liebeslied „The One That Got Away“. Hier greift Perry zur - selbstverständlich glitzernden - Akustikgitarre und berührt mit handgemachter Musik.

Der Erfolg der Kalifornierin ist messbar: 80 Millionen Singles hat sie verkauft, drei Alben auf den Markt gebracht und Dutzende Auszeichnungen bekommen. Wer im Popgeschäft ganz oben steht, lässt sich auch in den sozialen Netzwerken ablesen: Bei Twitter verfolgen rekordverdächtige 66 Millionen Menschen Katy Perrys Botschaften. Lady Gaga hat knapp 45 Millionen Twitter-Fans und Musik-Ikone Madonna gerade einmal 635 000. Der Generationenwechsel im Pop scheint vollzogen.

Mit dem Album „Prism“ tourt Perry seit Mai 2014 kreuz und quer durch die Welt. Ob in den USA, in Kanada, Mexiko, Australien oder Europa - ihr blitzsauberer Glitzerpop kommt an. Vielleicht auch deshalb, weil die Chartstürmerin ein Selfmade-Star ist, der sich trotz des Erfolges nahbar gibt und in Interviews bodenständig rüberkommt.

Perry trat in keiner Casting-Show an, um berühmt zu werden und sie moderierte als Kind auch nicht den Disney-Club. Stattdessen sang die Pastorentochter aus Santa Barbara im heimischen Gospelchor. Bis sie mit noch nicht einmal 18 Jahren auszog, um ihren Traum von der Musik zu verwirklichen - und gleichzeitig die Welt ein wenig bunter und fröhlicher zu machen.

Diese Mission ist ihr geglückt. Nach einer mehrjährigen Ochsentour durch Musikstudios und nach ersten kleineren Songproduktionen - „Ich hatte kein Geld, mein Auto war bereits zweimal gepfändet worden, nichts lief richtig“, sagte Perry einmal in einem Interview über diese Zeit - schoss der Titel „I Kissed A Girl“ die Sängerin direkt in den Pop-Olymp. Seither geht es für sie offenbar nur noch bergauf - zumindest musikalisch.

Privat hat die Sängerin ihre gescheiterte Ehe schwer getroffen. Den Schmerz darüber hat sie in dem aktuellen Album auch verarbeitet. Schwermütig ist die Platte aber keinesfalls. Im Gegenteil. Für die Platte habe sie sich viel Zeit genommen, um sich zu reflektieren, erzählt sie. Herausgekommen seien hoffnungsvolle, inspirierende Songs, die Spaß machen, findet die Sängerin. Ihren Fans hat sie für die Tournee Gute-Laune-Abende versprochen - ein Versprechen, das sie in München wahr gemacht hat.

Weitere Konzerttermine der „Prismatic World Tour“ in Deutschland: Köln (5. März), Hamburg (12. März), Berlin (13. März).

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