Harald Schmidt trat in halbleerem Saal auf
Düsseldorf (dpa) - Über Harald Schmidts Singspiel-Deutschlandtournee scheint kein guter Stern zu stehen. Zwei Auftakttermine wurden mangels Kartennachfrage bereits verschoben. Als der Entertainer mit Mozarts „Schauspieldirektor“ am Samstagabend endlich Premiere in der Düsseldorfer Tonhalle hatte, geschah dies vor halbleeren Rängen.
Kaum mehr als 600 Zuschauer verloren sich im weiten Rund, das mehr als 1800 Gästen Platz bietet. 64 Euro hatte die billigste Karte gekostet, 97 Euro die teuerste. Das sind Preise, die Klassik-Fans sonst eher für ein Spitzenorchester mit gefeierten Star-Solisten hinlegen.
Der Abend ist alles andere als ein typischer Harald-Schmidt-Abend. Vielmehr ist der Entertainer kaum mehr als eine halbe Stunde auf der Bühne, und das auch erst nach der Pause. Die erste Hälfte des Abends ist ein klassisches Konzert: Das ohne Dirigent musizierende Ensemble „Concerto Köln“ spielt mit größter Delikatesse eine Symphonie des unbekannten Wiener Klassikers Henri-Joseph Rigel und die Erste von Beethoven.
Nach der Pause entert Schmidt mit einer schwarzen Mappe unter dem Arm gemeinsam mit drei Sängersolisten die Bühne und nimmt erst einmal Platz. Es folgt die Ouvertüre von Mozarts „Schauspieldirektor“, dann endlich erhebt der Entertainer sich und liest seine Moderation ab, die die gesprochenen Zwischentexte des Singspiels ersetzt.