Elbphilharmonie : Flirrende Licht-Show für Mahlers „Achte“
Hamburg (dpa) — Mit einer farbschillernden Licht-Show zu Gustav Mahlers Gipfelwerk der Achten Sinfonie ist der Hamburger Staatsoper ein Coup gelungen. Hamburgs Opernchefs Georges Delnon und Kent Nagano hatten die renommierte Bühnen- und Lichtkünstlerin Rosalie für dieses Unternehmen in der Elbphilharmonie gewonnen.
Sieben von der Decke herabhängende Leucht-Boxen schickten einen unentwegt strömenden Fluss aus Farben, Formen, Strukturen und Licht in den Saal.
Das passte gut, denn diese Sinfonie birgt ungezählte Assoziationen zum Phänomen des Lichts. „Accende lumen“, entzünde Licht in unseren Sinnen, heißt es denn im alten lateinischen Pfingst-Hymnus „Veni, creator spiritus“ (Komm, Schöpfer Geist), den Mahler mit der lichtdurchfluteten Erlösungsszene aus Goethes „Faust II“ zu einem Anruf an göttliche Liebe und Schöpferkraft verband.
Alma Mahler, der diese metaphysisch wallende Sinfonie gewidmet war, brachte es auf den Punkt, als sie zu der von ihrem Mann geleiteten Münchner Uraufführung 1910 schrieb: „Mahler, dieser göttliche Dämon, bezwang hier ungeheure Massen, die zu Lichtquellen wurden.“