Düsseldorf Die Hosen bitten zum großen Finale

Ein Konzert in der Arena in Düsseldorf soll die „Laune der Natour“-Tour beenden. Was danach kommt, ist offen.

 Kuddel (v.l.n.r.), Andi, Breiti, Campino und Vom von den Toten Hosen am Dienstag bei der Pressekonferenz in der Arena.

Kuddel (v.l.n.r.), Andi, Breiti, Campino und Vom von den Toten Hosen am Dienstag bei der Pressekonferenz in der Arena.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Fußball ist ja ob des nahenden Fortuna-Aufstieges gerade ein gutes Thema in Düsseldorf. Und die Toten Hosen sind es sowieso. Weil sie ja noch nichtmal abgestiegen, sondern nur nach oben marschiert sind. Von der Kreisliga, den Schmuddel-Clubs, in die Champions League, die Stadien. Insofern wäre es denn auch eine dicke Überraschung, würden Campino, Kuddel, Andi, Breiti und Vom ihre Pressekonferenz zum großen Finale der „Laune der Natour“-Tour nicht so halten, wie sie sie halten: Im Stile eines Haufens von Typen, deren Welt das runde Leder ist. Wenn die Toten Hosen über Musik reden, dann tun sie das wie Fußballfans, die über Taktik und Spielpläne schwadronieren.

In der Formation einer klassischen Fünferkette sitzen sie auf dem Podium in der Arena. Und kündigen das große Konzert an, das hier am 13. Oktober steigen und die dann eineinhalb Jahre dauernde und über 50 Auftritte umfassende Reise vor knapp einer Million Fans durch die Riesenhallen und Sporttempel des Landes beschließen soll. Für Campino ist es „das Ende der Rückrunde nach der Hinrunde“ im vergangenen Jahr, die bereits mit zwei den Schweiß aus jeder Zuschauer- und Musikerpore treibenden Shows im Rather Dome geendet hatte.

Der Auftritt in der Arena — der erste seit 2013 — sei das „Heimspiel“ in einem Stadion, „das dann ein Erstliga-Stadion sein wird“, wie Campino grinsend und jede Theorie des „Noch steht der Aufstieg rechnerisch nicht fest!“ außer Acht lassend sagt. Bloß keine falsche Bescheidenheit. Der Mann weiß, wie er die Massen anheizt: Pfeif’ auf die Theorie. „Man muss sich auch mal aus dem Fenster lehnen.“ Hätte er das nicht selber so häufig getan in gut 36 Hosen-Jahren, dann säße er heute wohl nicht hier. Alles auf Offensive. Der 13. Oktober soll zur Rundumschlag-Sause werden.

Das Line-Up des Konzertes wird neben den Hauptdarstellern sowohl international als auch lokal mit aufstrebenden Bands aus dem eigenen Freundeskreis besetzt sein. Und überhaupt: Alles wird rausgehauen. „Es ist der letzte Spieltag. Ob ich danach irgendwo auf dem Boden liege, ist egal. Ich brauche da keine Rücksicht mehr aufs nächste Spiel zu nehmen“, sagt Campino, wieder grinsend. Und Breiti ergänzt: „Ich habe nachgezählt: Wir haben auf der Tour bislang 101 verschiedene Songs gespielt.“ Und am Schluss kämen da sicherlich noch ein paar Überraschungs-Stücke aus dem üppigen Bandfundus hinzu.

Immerhin handele es sich ja auch um das Ende eines Kapitels: „Wie es danach weitergeht und wann wir dann wieder in Deutschland auftreten, das weiß niemand“, sagt Campino — nun eher ernst dreinblickend denn grinsend und scheinbar Schlimmes andeutend, ehe Breiti die aufkommenden Wogen, die an das Gestade der übelsten Fan-Befürchtungen zu klatschen drohen, doch noch glättet: „Wir können ja jetzt noch nicht wissen, wie wir nach dieser Tour mental drauf sein werden.“ Sprich: Eine Pause tue gut. Aber: Es sei nicht davon auszugehen, dass diese Toten Hosen dann auf einmal etwas ganz Anderes machten. Allen Launen der Natur zum Trotz: „Wir sind fünf Rechtsverteidiger“, betont Campino. „Und wir sind bestens eingespielt.“ Und das spricht eindeutig noch für ein paar weitere Jahre im Musik-Oberhaus. Auch über dieses Finale am 13. Oktober hinaus.

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