Das Beste zum Fest: Von Wilco bis The Who

Berlin (dpa) - Die Weihnachtszeit ist für Plattenfirmen immer eine gute Gelegenheit, üppige Best-of-Sampler und Box-Sets auf den Markt zu werfen. Dieses Jahr ist das nicht anders - hier einige Tipps von The Who bis Wilco, von Queen bis Bowie.

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The Who: 41 Hits zum 50. - und ein neuer Song

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The Who sind wie die Stones schon 50 Jahre dabei - man mag es kaum glauben, wenn man sich an ihren energiegeladenen Auftritt bei der Londoner Olympia-Schlussfeier 2012 erinnert. Zum Jubiläum ist jetzt eine Hitsammlung mit Schwerpunkt in den 60er und 70er Jahren erschienen, also aus der besten Zeit der Band um Sänger Roger Daltrey und Gitarrist Pete Townshend. Die allererste Single „Zoot Suit“ (noch als The High Numbers) und der brandneue, mit langjährigen The-Who-Livemusikern eingespielte Song „Be Lucky“ bilden den Rahmen der 1-CD-Version mit 21 Stücken und auch der 42-Track-Doppel-CD „The Who Hits 50“ (Polydor/Universal). Selten klang Popmusik kraftvoller und stolzer als in den Liedern dieser urbritischen Rabaukentruppe, die mit „Tommy“ und „Quadrophenia“ nebenbei auch noch das Genre Rockoper erfand.

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Die Wilco-Schatzkiste: 20 Jahre auf sechs CDs

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Auch schon 20 Jahre hat diese große amerikanische Band um Sänger Jeff Tweedy hinter sich, und sie feiert das Jubiläum, wie es sich Fans opulenter kaum wünschen könnten. Auf dem Doppelalbum „What's Your 20?“ sind 38 von Wilco handverlesene „Essential Tracks“ versammelt, sie reichen vom Debüt „A.M.“ (1994) bis zum Titelsong des bislang letzten Albums „The Whole Love“ (2011) - ein höchst gelungener Querschnitt mit Country- und Folkrock, Sixties-Pop und Balladen. Die wahre Schatzkiste aber nennt sich „Alpha Mike Foxtrot“ (beide Nonesuch/Warner) und enthält auf vier CDs Raritäten, Obskures, Single-B-Seiten und Live-Aufnahmen - viele Songs dürfte selbst der kundigste Wilco-Verehrer noch nicht in den Tiefen des Internets aufgetrieben haben. Eine Vollbedienung vor dem nächsten Studioalbum, das für 2015 angekündigt ist.

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„The Boss“ als Jüngling in einer schicken Box

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Das Jahr 2014 begann gut für Springsteen-Fans - mit „High Hopes“, seinem 18. Studioalbum, das ihn erneut in Topform präsentierte. Zum Jahresende erscheint nun eine schicke Box mit allen frühen „Boss“-Platten in Remaster-Versionen. „The Album Collection Vol. 1“ (Columbia/Sony) umfasst die ersten sieben Werke von Bruce Springsteen - vom wortreichen Folkbarden in „Greetings From Asbury Park“ (1973) bis zum Konsens-Stadionrocker mit „Born In The USA“ (1984). Fünf Alben kommen zum ersten Mal nachbearbeitet auf CD heraus. Alle Silberlinge stecken in Nachbildungen der Originalverpackungen, das Box-Set wird von einem 60-seitigen Heft mit seltenen Fotos, Erinnerungsstücken und Albumrezensionen aus Springsteens erstem Künstler-Jahrzehnt komplettiert.

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Bowie-Festspiele mit Best-of fortgesetzt

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Die im Vorjahr mit einem Comeback-Album gestarteten David-Bowie-Festspiele gehen weiter: „Nothing Has Changed“ ist seine zweite Best-of-Zusammenstellung in diesem Jahr, und auch die aktuellste. Denn der über Parlophone/Warner erschienene 3-CD-Sampler enthält den brandneuen Song „Sue (Or In A Season Of Crime)“, ein am orchestralen Jazz von Gil Evans geschultes, gut siebenminütiges Stück. Danach geht es rückwärts in der Karriere des britischen Mega-Popstars, bis zu den Songs der mittleren 60er, die Bowie noch vor seinem offiziellen Debüt (1967) unter dem Echtnamen Davy Jones veröffentlichte. Bei der 4-CD-Compilation „Sound + Vision 2014“ (Parlophone/Warner) handelt es sich um die Neuauflage eines schon früher veröffentlichten Box-Sets mit 70 Stücken, darunter viele Hits, Demo-Versionen, Raritäten und Live-Aufnahmen.

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Belgiens beste Band dEUS zieht Zwischenbilanz

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Sie gelten als beste Band Belgiens - und weit darüber hinaus als gsamteuropäisches Indierock-Schmuckstück: dEUS, die Anfang der 90er gegründete Truppe aus Antwerpen. Mit „Selected Songs 1994-2014“ (Pias) liegt nun auf zwei CDs eine Zwischenbilanz vor - denn Sänger Tom Barman und Multiinstrumentalist Klaas Janzoon zeigen auch auf neueren Alben keine Anzeichen von kreativem Burnout. Der Sampler mit 30 Songs deckt - nicht chronologisch - alle Studioplatten von dEUS seit dem Debüt „Worst Case Scenario“ (1994) ab. CD 1 widmet sich stärker ihren Rock-, Jazz-, Funk- und Blues-Songs, CD 2 ist „The Real Sugar“ betitelt und enthält überwiegend ruhigere Artpop-Stücke und einige schöne Balladen. Die Spannweite dieser in Belgien auf Platz 1 der Albumcharts abonnierten Band, ihre Klasse und Kompromisslosigkeit werden mit dieser Zusammenstellung eindrucksvoll bestätigt.

Spandau Ballet: Die Story geht weiter

Ein Doppelalbum, das hält, was es im Untertitel verspricht: „Spandau Ballet - The Story“ versammelt als „Very Best Of“-Compilation die größten Erfolge der britischen New Romantic Band, darunter ihre Bestseller „Chant No.1“, „Gold“ und „True“. Ob die drei neuen, von Trevor Horn (Genesis, Robbie Williams) produzierten Songs „This Is The Love“, „Steal“ und „Soul Boy“ zu recht in den Kanon ihrer kommerziellen oder heimlichen Hits aufgenommen wurden oder nur Kaufanreiz für all jene sein soll, die bereits das „Best-of“-Album aus dem Jahr 2000 im Schrank stehen haben („Gold“), wird die Resonanz der Fans zeigen. Fast 20 Jahre nach ihrer Auflösung haben sich Spandau Ballet 2009 bei ihrem Publikum zurückgemeldet. Im März 2015 gibt die Band sechs Konzerte in Deutschland.

Queen: Lauter Lovesongs und drei Mal Freddie

Der Appetizer der neuen Queen-Compilation sind natürlich drei unveröffentlichte Songs, auf denen noch einmal der 1991 verstorbene Freddie Mercury zu hören ist. Der Rest auf „Queen Forever“ ist eine Sammlung wohlbekannter „Love Songs“ aus der Band-Geschichte - Lieder, die „unser Wachstum zeigen, und nicht unbedingt unsere großen Hits“, sagte Gitarrist Brian May laut Mitteilung der Plattenfirma Universal. „Killer Queen“? Fehlanzeige. Und Freddie Mercury? Der charismatische Queen-Frontmann singt schön im Duett mit Michael Jackson die Power-Ballade „There Must Be More To Life Than This“, die während der 1981er-Sessions zum Queen-Album „Hot Space“ entstanden ist. Nie ganz fertig geworden, hat Madonna-Produzent William Orbit den Weltverbesserungs-Song schließlich seine endgültige Form gegeben. Erinnerungen an die schwülstigen 80er Jahre werden wach. Eine alternative Version von „Love Kills“ und der komplettierte Torso „Let Me In Your Heart Again“, der einst bei den Sessions zum Album „The Works“ (1984) liegengeblieben war, bilden das perfekte Entrée zu Queens bombastischem Liebesgeflüster auf zwei CDs.

Billy Talent erklären ihre Hits

Billy Talent mögen es kurz und knapp: Ihre ersten Alben hat die kanadische Rockband einfach durchnummeriert. Und so haben sie ihr Best-Of-Album auch einfach nur schlicht und ein wenig euphemistisch „Hits“ genannt haben. Eine durchschlagende Singles-Band waren die Kanadier eigentlich nie so recht, es waren immer die Alben, die zündeten. Das aber ficht Billy Talent nicht an, die fast alle ihre Singles, angefangen mit „Try Honesty“, in chronologischer Reihenfolge präsentieren. „Wir sind mit Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Mudhoney und Jane's Addiction aufgewachsen“, sagte Gitarrist Ian D'Sa einmal. Diese Einflüsse aus den 90ern, vor allem Grunge, hätten sich „ein bisschen“ auf die Musik der Band niedergeschlagen, die 2003 ihr Albumdebüt und ihr Konzept vom schwungvollen Alternative-Rock vorlegte. Wer die Geschichte hinter den „Hits“ erfahren will, sollte unbedingt die Website von Billy Talent besuchen, wo die Band-Mitglieder Erhellendes und Anekdotisches in kleinen Video-Clips zum Besten geben. Und noch mehr: Neben einer Live-DVD haben Billy Talent auch noch zwei neue Songs in die Hit-Tüte gepackt - ein Kracher („Kindom Of Zoo“) und eine Ballade („Chasing The Sun“).

Selena Gomez blickt mit 22 auf lange Karriere zurück

Während ihres Auftritts bei den American Music Awards rang Selena Gomez sichtlich um Fassung, als sie ihren neuen Song „The Heart Wants What It Wants“ sang, in dem sie angeblich ihre On-Off-Beziehung zu ihrem Ex-Freund Justin Bieber verarbeitet hat - und dem sie offenbar noch immer nachtrauert. Wie dem auch immer sei, erstaunlicher ist da die Tatsache, dass Selena Gomez mit gerade mal 22 Jahren schon ein Best-of-Album vorlegt. Obwohl: Selena Gomez begann mit 10 Jahren ihre Schauspielkarriere in TV-Serien und gründete als 16-Jährige ihre eigene Band. Mit ihren bisherigen vier Alben ist die dunkelhaarige Tochter einer Halb-Italienerin und eines Mexikaners auf Top-Ten-Platzierungen abonniert. „For You“ heißt das kompilierte Geschenk an ihre Fans und so schwermütig wie bei „The Heart Wants What It Wants“ geht es sonst nur selten zu. „Meine Musik soll vor allem Spaß machen, und Eltern und Kids sollen dazu herumspringen und sich amüsieren“, sagte sie einmal über ihren fluffigen Hochglanz-Pop - und davon bietet „For You“ reichlich, das neben der neuen Herzschmerz-Single noch zwei weitere neue Songs sowie zwei Remixe zusätzlich aufbietet.

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