Christoph Waltz inszeniert „Rosenkavalier“ in Antwerpen

Antwerpen/Düsseldorf (dpa) - Der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz bringt am Sonntag (15. Dezember) an der Vlaamse Opera Antwerpen in Belgien mit dem populären „Rosenkavalier“ seine erste Oper heraus.

Der bekennende Opernliebhaber hatte sich schon länger intensiv mit der Musik von Richard Strauss beschäftigt, allerdings eher mit den düsteren, dramatischen Werken des Komponisten. Den scheinbar gefälligeren „Rosenkavalier“ habe er bislang eher vernachlässigt. „Aber nun bin ich restlos begeistert und sehr glücklich darüber, dass mir hier diese Gelegenheit gegeben wurde, mich so intensiv mit dem Rosenkavalier auseinanderzusetzen“, sagte der 57-Jährige in einem von der Oper veröffentlichten Video-Interview.

Der gebürtige Wiener gewann für seine Darstellung zwielichtiger Charaktere in den kult-trashigen Filmen von Quentin Tarantino („Inglourious Basterds“, „Django Unchained“) zweimal einen Oscar - als Opernregisseur gibt er sich bescheiden: „Ich glaube, dass mein Werkzeugkoffer für diese Arbeit nicht gänzlich nutzlos bestückt ist“. Als regelmäßiger Opernbesucher vermisse er in aktuellen Inszenierungen häufig die Transparenz des Bühnengeschehens und fühle sich oft abgelenkt von allzu dominanten Regie-Ideen.

Ein Video von den „Rosenkavalier“-Proben in Antwerpen zeigt eine kammerspielartig intime Bühnensituation, die Annette Murschetz gebaut hat, und dezente, nahezu klassische Kostüme von Eva Dessecker. Die Inszenierung erfolgt in enger Absprache mit dem Antwerpener Generalmusikdirektor Dmitri Jurowski. Vom 9. Januar an wird die Inszenierung an der Oper Gent gezeigt.

Dem Oscar-Preisträger geht es vor allem um Transparenz und um Strauss' subtile Partitur: „Diesbezüglich habe ich mir viel vorgenommen. Ich bin davon überzeugt, und zwar speziell bei Strauss, dass die eigentliche Hauptgeschichte in der Musik stattfindet.“

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