Breitbeiniger Boogie und harter Rock

Them Crooked Vultures überzeugen in Köln.

Köln. Als John Paul Jones 1969 sein erstes Album mit Led Zeppelin veröffentlicht, ist Dave Grohl gerade ein paar Tage alt, Josh Homme ist noch nicht einmal geboren. Gute zwanzig Jahre später erfinden Dave Grohl und Kurt Cobain als Nirvana den Grunge. Josh Homme tüftelt derweil mit seiner Band Kyuss an dem, was man später Stoner Rock nennen wird. Wiederum zwanzig Jahre später stehen Jones, Grohl und Homme schließlich als neue Supergroup namens Them Crooked Vultures auf der Bühne des Kölner Palladiums.

Rund 4000 Zuschauer strömen in die Halle, um zu erleben, wie der 63-Jährige John Paul Jones (Bass) und seine musikalischen Söhne im Geiste Dave Grohl (Schlagzeug) und Josh Homme (Gitarre, Gesang) ihr erstes Album live präsentieren. Unterstützt von Alain Johannes (Gitarre, Bass) wuchten die Musiker zunächst das mächtige "No One Loves You & Neither Do I" in den Saal. Es folgen die rumpelnden "Dead End Friends", der "Scumbag Blues" und die Oden "Elephants", "Reptiles" und "New Fang".

Stilistisch ist bei den Crooked Vultures viel Platz. Alternative Rock mit Anleihen an die 60er Jahre, breitbeiniger Rock, trickreiche Rhythmen und surreale Zwischenspiele wie die "Interlude with Ludes" sind gebaut aus Josh Hommes verschrobenen Gitarrenriffs, aus denen sich eigentlich keine Songs bauen lassen. Seine Mitstreiter sind gelassen genug, um sich solcher Experimente offensichtlich genussvoll hinzugeben. In den 100 Konzert-Minuten spielen die Vultures ihr komplettes Debüt-Album, bevor sie nach einem lärmigen Finale ohne Zugabe die Bühne verlassen.

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