Exklusiv bei Tidal : „4:44“ - Jay-Z veröffentlicht sein persönlichstes Album
New York (dpa) - Glaubt man dem Rapper selbst, kam die Eingebung sozusagen im Schlaf, mitten in der Nacht um 4.44 Uhr. „Ich bin aufgewacht, buchstäblich um 4.44 Uhr morgens, um diesen Song zu schreiben“, sagt Jay-Z über den eindringlichen Titelsong seines neuen, gleichnamigen Albums.
Es ist zutiefst persönlich, gespickt mit Zitaten der wohl wichtigsten Menschen in seinem Leben und eine direkte Antwort auf die Vorwürfe der Untreue, die seine Frau Beyoncé in „Lemonade“ musikalisch gegen ihn erhoben hatte. „4:44“ ist ein weihevolles, feierliches Stück Jay-Z der Extraklasse.
Beweisen muss der 47 Jahre alte Shawn Corey Carter auf seinem 13. Album nichts mehr, und zu verlieren hat der Multimillionär dabei auch nichts. Wortgewandt wie eh und je rappt er sich über rund 35 Minuten durch zehn Titel, und obwohl dabei reichlich Gelegenheit zum Wippen und Kopfnicken gegeben wird, sind die Kommentare zum Zoff im Hause Knowles-Carter mit das Spannendste an dieser Platte. Zentrale Figur ist - natürlich - seine Frau Beyoncé, die sich vor Gerüchten über die mutmaßliche Geburt ihrer Zwillinge dieser Tage kaum retten kann.
Am deutlichsten wird das in „4:44“, jenem Titelsong, der Jay-Z mitten in der Nacht angeblich zum Stift greifen ließ: „Ich habe zu lange für diesen Song gebraucht, ich verdiene dich nicht“, rappt er. „Du bist schneller reif geworden als ich / Ich war nicht bereit, also entschuldige ich mich.“ Sein Verhalten in Sachen Liebe sei „mies“, ein „Neuanfang“ nötig. Zum Soul-Sample von Hannah Williams and The Affirmations fragt er, wofür eine Affäre gut sei, wenn man im Leben einen Seelenpartner haben könne. „Ich glaube, es ist einer der besten Songs, die ich je geschrieben habe“, fasst Jay-Z zusammen.