„Zentrifuge“ - Bisky-Ausstellung in Rostock eröffnet

Rostock (dpa) - Die spektakuläre Ausstellung „Zentrifuge“ mit rund 90 Werken der Künstlers Norbert Bisky (44) ist am Samstagabend in der Rostocker Kunsthalle eröffnet worden. Bisky gilt als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen deutschen Kunstszene.

„Zentrifuge“ - Bisky-Ausstellung in Rostock eröffnet
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Nach Worten der Kuratorin Dorothée Brill geht es in der Ausstellung um Auflösung, Zerstörung, Verwischen von Grenzen und fixen Konturen - ein stetes Grundthema in Biskys Werk. Das älteste der ausgestellten Bilder stammt aus dem Jahr 2002, zudem sind mehrere Arbeiten aus diesem Jahr zu sehen, die der Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt wurden.

„Zentrifuge“ - Bisky-Ausstellung in Rostock eröffnet
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Die Ausstellung ist nicht chronologisch, sondern nach Themengebieten geordnet. Farblich ist dabei der Bereich „Brasilien“ besonders eindrucksvoll. Seit Jahren fährt Bisky dorthin. „Brasilien ist farbintensiver, hat ein völlig anderes Licht“, sagt der Sohn des 2013 gestorbenen, früheren Linke-Chefs Lothar Bisky. Die Lebenszyklen dort seien viel kürzer. „Oben blüht es, unten fault die Wurzel weg - Zerfall und Wachstum, das ist für die Malerei faszinierend.“

„Zentrifuge“ - Bisky-Ausstellung in Rostock eröffnet
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Bisky hat die bis Mitte Februar laufende Schau speziell für die Rostocker Kunsthalle konzipiert, die Idee der Zentrifuge sei der Architektur mit dem eindrucksvollen Innenhof nachempfunden. Erstmals in der 45-jährigen Geschichte des Hauses bekomme ein Künstler die Gelegenheit, beide Etagen zu gestalten, sagte Kunsthallen-Chef Jörg-Uwe Neumann.

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) bezeichnete die Kunsthalle als ein starkes Zentrum zeitgenössischer Kunst mit besonderer Betonung auf ostdeutsche Künstler und Geschichte. Diese Entwicklung hänge direkt mit dem Betreiberwechsel im Jahr 2009 zusammen. Damals hatte Neumann das Haus von der Stadt übernommen.

Der eher schlichte Bau war der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR. Bei den jährlichen Kunstschauen der DDR seien deutlich mehr Besucher gezählt worden als bei der Documenta in Kassel, sagte Sellering.

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