Wiedereröffnung des K20: Intime Momente bei Meistern

Die Kunstsammlung bekommt dank des Um-und Neubaus mehr Spielraum und neue Durchblicke auf die Meisterwerke.

Düsseldorf. Die Meisterwerke sind zurück - endlich. Zwei Jahre lang wurde das K20 am Grabbeplatz erweitert und umgebaut - und es hat sich gelohnt. Die herausragende Sammlung bekommt einen grandiosen Rahmen. Am Samstag wird das Museum mit einem Festakt wiedereröffnet.

Marion Ackermann, seit September die künstlerische Leiterin des Museums, präsentierte am Donnerstag bereits die schönen Belege für ihr Motto "Konzentration nach innen, Öffnung nach außen". So begrüßen Werke internationaler Kunststars die Besucher bereits vor dem Betreten des granit-ummantelten Museums. Olafur Eliasson lässt über einem schlichten Wasserbecken sonnengelbe Nebelwölkchen (sie variieren aber je nach Wetter und Tageszeit) den Lichtschacht emporsteigen. Sarah Morris gestaltete ein farbenfrohes Relief aus Keramikfliesen für die Nordwand am Paul-Klee-Platz.

Mit ihren drei Standorten, einer technischen Ausstattung, die allen Anforderungen des Kunstbetriebs genügt, und nun 11 000 Quadratmetern zu bespielender Fläche gehöre die Kunstsammlung zu den ganz großen Museen in Deutschland, merkte Ackermann stolz an. Die zwei neuen Hallen - die untere umfasst 1100 Quadratmeter und eine lichte Höhe von 6,40 Meter, die obere bietet 900 Quadratmeter und 4,90 Meter Höhe - bieten genügend Spielraum für spektakuläre Installationen und Wechselausstellungen.

Das belegen bis 8. August (danach wird die Beuys-Ausstellung aufgebaut) zwei Künstler. Für seine Installation im Erdgeschoss hat Michael Sailstorfer 900 Schläuche von LKW-Reifen zu länglichen Gebilden verknotet, unter der Decke hängt ein wunderliches Wolkenkuckucksheim mit leichtem Gummigeruch.

Oben präsentiert der Belgier Kris Martin einen liegenden Heißluftballon. Die riesige Hülle ist halb aufgeblasen und begehbar - eine überraschende sinnliche Erfahrung.

In der intimen Atmosphäre der Gemälde-Dauerausstellung dürfte auch dem letzten Besucher das Herz aufgehen. Die Wände der großen Säle wurden herausgenommen, bewegliche Wände eingesetzt und so zugleich behagliche Einheiten und neue Durchblicke geschaffen. Wo immer man steht, wird das Auge auf ein wundervolles Werk gelenkt.

Um- und Neubau haben 39,7 Millionen Euro gekostet, vier Millionen Euro davon hat die Gesellschaft der Freunde der Kunstsammlung NRW beigesteuert.

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