„Skulpturengarten“ im Museum Hamburger Bahnhof

Berlin (dpa) - Georg Baselitz, Bruce Nauman, Paul McCarthy - das Berliner Museum Hamburger Bahnhof zeigt in einer Ausstellung die Entwicklung der Skulptur seit den 60er Jahren.

„In dieser Zeit ist die figurative Skulptur in ihren Materialien, ihren Themen und ihrer Einbeziehung des Betrachters so facettenreich geworden wie nie zuvor“, sagte Kuratorin Lisa Marei Schmidt. „Unser Ziel war, in der historischen Halle des Museums eine Art Skulpturengarten zu schaffen, durch den man wandeln und immer wieder unterschiedliche Assoziationslinien finden kann.“

Die mehr als 20 ausgestellten Werke sind Neuentdeckungen und Erstpräsentationen aus den Beständen der Nationalgalerie und zugehöriger Sammlungen. Ihren Titel „Body Pressure“ hat die bis zum Januar 2014 laufende Schau von dem gleichnamigen Werk (1974) des amerikanischen Künstlers Bruce Nauman, der den Betrachter auf rosafarbenen Postern auffordert, sich an die leere Wand zu drücken.

Von Berlinde De Bruyckere gibt es einen fragmentierten Körper aus Wachs und Ölfarbe, der in seiner historischen Vitrine an eine Wunderkammer erinnert. Als Kontrast steht gegenüber die goldschimmernde, überdimensionale Plastik „Michael Jackson und Bubbles“ (1997/99) von Paul McCarthy. Und Marc Quinn steuert zur Materialienvielfalt auf silbernem Podest den „Shit Head“ (1997/1998) aus seinen eigenen Exkrementen bei.

Die vielleicht ungewöhnlichste Arbeit stammt von dem in Berlin lebenden deutsch-britischen Künstler Tino Sehgal. Eine als Museumswärterin verkleidete Interpretin geht auf den Besucher zu und singt den Satz „This is propaganda, you know, you know“. Das wandelnde Werk darf nicht fotografiert oder dokumentiert werden, auch der Künstler taucht in der Ausstellerliste nicht auf.

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