Abschied : Maler Arno Rink gestorben
Leipzig (dpa) - Vollblutmaler, Malermacher, Vater der Neuen Leipziger Schule: Arno Rink war ein „leidenschaftlicher Gegenständler“. Er sah sich selbst als „harten Kern der gegenständlichen Malerei“, auch wenn Kritiker seine Bilder zuweilen nicht mehr für zeitgemäß hielten.
Auch Neo Rauch, einer der wichtigsten deutschen Maler der Gegenwart, holte sich das Rüstzeug bei dem „Malermacher“, dem die Schüler wie Kinder waren. Drei Wochen vor seinem 77. Geburtstag starb Rink nach schwerer Krebserkrankung am Dienstag in Leipzig. Bis zuletzt hatte er im Atelier gearbeitet.
Am 26. September 1940 im thüringischen Schlotheim geboren und aufgewachsen, besuchte Rink nach dem Abitur die Arbeiter- und Bauernfakultät für bildende Kunst in Dresden. An der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst (HfBK) in Leipzig wurde er zunächst abgelehnt, arbeitete dann als Fahrstuhlführer in der Wollkämmerei. Als es 1962 im zweiten Anlauf klappte, blieb Rink fast ein halbes Jahrhundert - erst als Student, dann als Lehrer, Rektor und Prorektor. Und er war dann auch der einzige Chef einer Hochschule der DDR, der nach der Wende im Amt blieb.
Die HfBK erlangte Weltruf, der einstige Schüler von Werner Tübke (1929-2004) und Bernhard Heisig (1925-2011) Anerkennung als Lehrer. Viele Studenten des „Vaters der Neuen Leipziger Schule“ eroberten später den Kunstmarkt. Zu den erfolgreichen Eleven neben Rauch, der nach Rinks Emeritierung für eine Weile auch dessen Professur übernahm, zählen auch Papstmaler Michael Triegel sowie Tim Eitel, David Schnell und Christoph Ruckhäberle.