Christus am Golf : Leonardos „Salvator Mundi“ kommt nach Abu Dhabi
Abu Dhabi (dpa) - Der erst vor einem Monat eröffnete Louvre Abu Dhabi sorgt mit einem spektakulären Neuzugang für Aufsehen. Das Museum in dem reichen Golf-Emirat wird bald das für eine Rekordsumme versteigerte Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci zeigen.
Allerdings schweigt es sich noch über die Details aus. Die Ankündigung verbreitete das Museum in einem knappen Einzeiler über Twitter. Nachfragen wollte es am Donnerstag nicht beantworten.
Das Gemälde, das den „Erlöser der Welt“ Jesus Christus zeigt, war Mitte November für 450 Millionen Dollar (etwa 383 Millionen Euro) bei Christie's in New York versteigert worden. Damit wurde es nach Angaben des traditionsreichen Hauses zum teuersten jemals bei einer Auktion verkauften Kunstwerk.
Der Käufer des Bildes war zunächst unbekannt geblieben. Die „New York Times“ berichtete am Mittwoch, es handele sich um den saudischen Prinzen Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan al-Saud. Dem Bericht zufolge ist er ein Vertrauter des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, dem eigentlich starken Mann in dem konservativen Königreich. Dieser wiederum pflegt gute Beziehungen zum Thronfolger der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Said.
Das von dem französischen Stararchitekten Jean Nouvel errichtete spektakuläre Museum war Anfang November nach mehr als zehnjähriger Planungs- und Bauzeit eröffnet worden. Es beherbergt nach eigener Aussage die erste Ausstellung mit universellem Anspruch in der arabischen Welt. Auf mehr als 6000 Quadratmetern soll die Geschichte der Menschheit erzählt werden. Neben 300 Leihgaben aus Frankreich hat das Museum nach eigenen Angaben 600 Kunstwerke erworben.
Bei „Salvator Mundi“ handelte es sich laut Christie's um das letzte bekannte Gemälde des italienischen Renaissance-Künstlers (1452-1519) in Privatbesitz. Kritiker bezweifeln allerdings, dass Leonardo das Werk wirklich alleine erstellt hat und nicht noch Kollegen aus seiner Werkstatt daran beteiligt waren. Lange galt es als verschollen oder zerstört, wurde Mitte der 2000er Jahre wiederentdeckt und landete im Besitz des russischen Milliardärs Dmitri Rybolowlew.