Julian Schnabel: Malerei als totale Freiheit

Bielefeld (dpa) - Die Kunst der „Jungen Wilden“ der 80er Jahre hat auch heute nichts von ihrer Wirkung verloren, sagt der Maler und Regisseur Julian Schnabel.

Am Donnerstag besuchte der US-Künstler die Ausstellung „The 80s Revisited“ in der Bielefelder Kunsthalle. „Die Bilder haben damals gewirkt und entfalten ihre Wirkung auch heute.“ Schnabel gilt als einer der Hauptvertreter des Neoexpressionismus. In der Bielefelder Ausstellung ist er mit fünf großformatigen Werken vertreten.

Seit der Eröffnung Mitte März haben mehr als 18 000 Menschen die Ausstellung in Bielefeld besucht. Noch bis zum 19. Juni werden dort 100 zumeist extrem großformatige Werke aus der Sammlung des Schweizer Galeristen Bruno Bischofberger gezeigt. Unter den Künstlern sind auch Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat.

Für seine Bilder zertrümmerte Schnabel Unmengen von Tellern, klebte die Scherben auf große Holzbretter und übermalte sie so dick mit Farbe, dass sie darin zu ertrinken scheinen. In den vergangenen Jahren erzielten seine Bilder bei internationalen Auktionen der Kunsthalle zufolge Preise von mehreren hunderttausend Dollar. Seit Mitte der 90er Jahre hat er sich einen Namen mit Kinofilmen gemacht, darunter „Schmetterling und Taucherglocke“ (2007).

Für ihn sei die Ausstellung keine Zeitreise, betonte Schnabel. Auch Caravaggios Bilder hätten nichts von ihrer Wirkung verloren, obwohl sie aus dem 16./17. Jahrhundert stammten, sagte der 59-Jährige. Für ihn selbst sei die Malerei ermutigend. Wenn man malen könne, eröffne das ungeahnte Möglichkeiten. „Das ist für mich totale Freiheit.“

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