Malen im 50-Meter-Format : James Rosenquist in der Retrospektive
Köln (dpa) - Gerhard Richter (85) erinnert sich noch gut an seine erste Begegnung mit dem Maler James Rosenquist. Es war 1970, als er zusammen mit seinem Künstlerfreund Blinky Palermo zum ersten Mal in New York war.
„James Rosenquist war unheimlich nett“, erzählt Richter der Deutschen Presse-Agentur. „Der hat uns sofort in seinem offenen Auto durch New York gefahren. Und dann Essen irgendwo ganz hoch oben im Restaurant. Das war toll.“ Nun freut sich Richter auf die große Rosenquist-Retrospektive im Museum Ludwig in seiner Heimatstadt Köln.
Die Ausstellung kommt nur acht Monate nach dem Tod des 83-jährigen Rosenquist am 31. März. Der Amerikaner mit schwedischen Wurzeln gilt als einer der bedeutendsten Pop-Art-Künstler, er kommt direkt hinter den ganz Großen Andy Warhol und Roy Lichtenstein.
Sein Markenzeichen sind riesige Formate. Das größte Werk, „The Swimmer in the Econo-mist“ (Der Schwimmer im Wirtschaftsnebel), bestehend aus drei Teilen, ist insgesamt fast 50 Meter lang. Die Riesenmaße gehen darauf zurück, dass Rosenquist Anfang der 60er Jahre Plakatmaler war - vergleichbar mit Warhol, der als Schaufensterdekorateur und Werbegrafiker arbeitete. „Ich habe Werbeplakate über jedem Süßwarenladen in Brooklyn gemalt“, erzählt der „Michelangelo der Plakatwand“ in seiner Autobiografie.