Deutsches Filmmuseum in Frankfurt wiedereröffnet

Frankfurt/Main (dpa) - Mit prominenten Gästen ist am Freitag das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt wiedereröffnet worden. Es war wegen Umbaus fast zwei Jahre geschlossen und präsentiert sich nun in großzügigeren Räumen mit modernerer Dauerausstellung.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte das Museum einen „Glücksfall des Kulturföderalismus“. Bei Umbau und Sanierung seien Bund, Land, Kommune und private Förderer gemeinsam beteiligt gewesen. „Kultur ist nicht das Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Teig“, sagte Neumann. Er schlug aber auch mahnende Töne an: „Ohne öffentliche Förderung ist der deutsche Film nicht lebensfähig.“

Das Filmmuseum hatte einen roten Teppich ausgerollt. Die Schauspielerin Hannelore Elsner traf eineinhalb Stunden zu früh ein, Kollege Til Schweiger kam eine halbe Stunde zu spät, die Regisseure Edgar Reitz und István Szabó herzten Hilmar Hoffmann, der 1984 als Kulturdezernent das Filmmuseum gegründet hatte.

Am Abend sollte als erste Sonderschau eine Ausstellung mit 100 Porträts von deutschen Filmschaffenden eröffnet werden. Der Fotograf Jim Rakete hat zwei Jahre lang die Menschen vor und hinter den Kameras abgelichtet. Zwei Stunden später sollte der erste Film im ebenfalls renovierten Kino des Museums laufen. Zur Neueröffnung haben Prominente das Programm gestaltet und zeigen ihre Lieblingsfilme.

Til Schweigers Favorit ist ein unbekanntes Meisterwerk: „Midnight Run“ von 1988 mit Robert De Niro als Kopfgeldjäger. „Für mich einer der größten Filme aller Zeiten - aber leider auch einer der am meisten übersehenen.“ Dieser Film habe ihn am nachhaltigsten beeinflusst. „Er ist perfekt in Rhythmus und Timing.“

Maximilian Schell war froh, dass er nicht mehr auf seinen Oscar aufpassen muss, den er 1962 als bester Hauptdarsteller in „Das Urteil von Nürnberg“ bekommen hat. „Ich wollte ihn endlich loswerden“, sagte der 80-Jährige der dpa. „Bei mir stand er immer nur rum.“ Jetzt steht die Trophäe in einer Vitrine im neuen Deutschen Filmmuseum.

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